
Am 5. November 2024 wurde in der Region ein eindrucksvolles Beispiel für grenzüberschreitende Zusammenarbeit geliefert, als die Feuerwehr Drasenhofen und die tschechische Berufsfeuerwehr Mikulov gemeinsam eine Menschenrettungsübung in der beeindruckenden Turold-Höhle durchführten. Dieses Höhlensystem erstreckt sich über 3000 Meter und verfügt über sieben Ebenen sowie einen unterirdischen See.
Die Übung trat mit besonderen Herausforderungen auf, die vor allem durch das anspruchsvolle Terrain der Höhle geprägt waren. Die Einsatzkräfte machten sich am Dienstagnachmittag auf den Weg, um sich gemeinsam am Höhleneingang zu versammeln. Jeder der Teilnehmer brachte spezielle Rettungsausrüstung mit, darunter Tragen und Seilausrüstung, um die Sicherheit während der Übung zu gewährleisten.
Vom Außeneinsatz ins Höhlenlabyrinth
Die Vorbereitung verlief strukturiert und zyklisch, während die Einsatzteams strategisch im Höhlensystem positioniert wurden. Diese präventive Planung war entscheidend, um alle Bereiche der Höhle effektiv zu durchsuchen. Tatsächlich stellten sich die engen Gänge der Höhle als eine große Herausforderung dar, denn sie erforderte von den Rettern, nicht nur körperliche Fitness, sondern auch hohe Teamkommunikation und -koordination.
Nach intensiven 15 Minuten in den verwinkelten Passage stießen die Einsatzkräfte schließlich auf die erste verletzte Person, die auf einer Treppe lag. Die Rettungskräfte leisteten vor Ort erste Hilfe, um die Person schnellstmöglich auf den Transport vorzubereiten. Der anschließende Abtransport durch die vielen Stockwerke erwies sich als eine zusätzliche Herausforderung, die mit viel Geschick und Kraft bewältigt werden musste.
Am Ende des Transports übernahm eine tschechische Freiwillige Feuerwehr den letzten Abschnitt, um den Verletzten sicher ins Freie zu bringen. Der Fall, der die Übung umso interessanter machte, war der unerwartete Real-Einsatz und die gleichzeitige Rettung eines weiteren verletzten Mitglieds, das während der Übung zusammengebrochen war. Dies erforderte sofortige Reaktion und führte zu einer unbestrittenen Teamarbeit zwischen den Freiwilligen aus beiden Ländern.
Insgesamt mussten im Rahmen dieser Übung fünf Personen aus dem Höhlensystem gerettet werden, was deutlich zeigt, wie wichtig solche Übungen für die Vorbereitung auf echte Notfälle sind.
Nach Beendigung der Übung hatten die Mitglieder der FF Drasenhofen die Gelegenheit, die Feuerwache und die Ausrüstung der tschechischen Berufsfeuerwehr näher kennenzulernen. Die Austauschmöglichkeiten boten den Rettern eine wertvolle Perspektive auf verschiedene Techniken und Ausstattungen, die in der Feuerwehrarbeit genutzt werden.
Die Übung trug das Motto „Hilfe kennt keine Grenzen“, was sich nicht nur auf die physische Zusammenarbeit, sondern auch auf den Erfahrungsaustausch zwischen den Einsatzkräften aus beiden Ländern erstreckt. Der seit 2021 bestehende Austausch, der sich bereits bei Einsätzen wie dem Tornado in Tschechien oder bei einem schweren Verkehrsunfall als effektiv erwiesen hat, wird auch weiterhin durch regelmäßige Übungen gefördert.
Diese Formen der Zusammenarbeit sind entscheidend, um die Einsatzbereitschaft und Fähigkeiten der Feuerwehren zu schärfen und sicherzustellen, dass im Ernstfall bestmöglich reagiert werden kann. Mehr Informationen dazu finden sich unter www.meinbezirk.at.
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