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Die Diskussion um die Fasanenjagd im Gebiet Altlichtenwarth bei Mistelbach nimmt erneut Fahrt auf. Insbesondere die großangelegte Jagd auf gezüchtete Fasane, die am vergangenen Freitag stattfand, sorgte für erhebliche Kontroversen. Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) äußerte empörte Vorwürfe gegen diese Praxis, da die Tiere oft in Gruppen aufgescheucht werden, um sie den wartenden Jäger:innen vor die Flinte zu treiben.
Dem VGT zufolge endete diese Jagd für viele Fasane tödlich, während verletzte Vögel häufig in großer Qual verenden. Die Jagdmethode wird von den Tierschützern als „sinnlose Grausamkeit“ kritisiert. Der VGT führt außerdem an, dass die Fasane unter schlechten Bedingungen in Tschechien gezüchtet und dann nach Österreich transportiert werden, wo sie zunächst in Gehegen gehalten werden.
Kritik an Zuchtbedingungen und Jagdmethode
Nach Ansicht des Vereins führt diese Vorgehensweise zu Massentötungen der Tiere und hat zudem erhebliche negative Auswirkungen auf die Umwelt, insbesondere durch den Einsatz von Bleischrot. Tierschutzorganisationen sprechen sich vehement gegen diese Art der Jagd aus und fordern Änderungen in den Jagdvorschriften.
Im Gegensatz dazu steht die Verteidigung der Jagdgesellschaft Liechtenstein, die von Hans Jörg Damm repräsentiert wird. Damm betont, dass das Projekt nicht nur der Jagd dient, sondern auch der Förderung der Biodiversität in der Region. Dazu wurden spezielle Maßnahmen getroffen, darunter die Schaffung von Wildäckern und Wasserstellen, die auch anderen Wildtieren zugutekommen.
„Die jährliche Auswilderung von Fasanen und Rebhühnern werde nach gesetzlichen Vorgaben durchgeführt. Nur ein geringer Teil der Tiere werde im Rahmen der Jagd entnommen, während der Großteil in der Natur verbleibe, um die Bestände zu stabilisieren“, erklärt Damm.
Wilhelm Lehner, der Jagdleiter der Gesellschaft, untermauert diese Argumentation, indem er darauf hinweist, dass diese Jagd mit dem Ziel der Nachhaltigkeit für Flora und Fauna durchgeführt wird. Er betont zudem, dass die erlegten Fasane als hochwertiges Wildbret verwertet werden.
Die Fasanenjagd wird also weiterhin stark polarisiert betrachtet. Befürworter der Jagd behaupten, diese leiste einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Niederwildbestände, sofern sie auf Nachhaltigkeit bedacht sei. Kritiker fordern hingegen ein Ende dieser Praxen und rufen nach strengeren Gesetzen im Bereich der Jagd.
Besonders relevant wird das Thema durch das Volksbegehren „Für ein Bundesjagdgesetz“, das mehr Aufmerksamkeit auf die spezifischen Herausforderungen und rechtlichen Rahmenbedingungen der Jagd lenkt.
Für mehr Informationen zu dieser Thematik und den aktuellen Entwicklungen, siehe den Bericht auf www.meinbezirk.at.
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