In jüngster Zeit hat die Donauschifffahrt in der Region Melk und Ybbs eine bemerkenswerte Blüte erlebt. Besonders hervorzuheben ist die MS Riverside Mozart, die im Jahr 2023 in Ybbs anlegt. Laut Forbes gilt dieses Schiff als eines der luxuriösesten Flusskreuzfahrtschiffe der Welt. Stadtchefin Ulrike Schachner (SPÖ) drückt ihre Freude aus: „Gäste aus aller Welt kommen mit diesem exklusiven Schiff nach Ybbs, um die Stadt und ihre Umgebung zu entdecken.“ Dies stellt nicht nur ein schönes Geschenk zum 25. Jubiläum der Donau Schiffsstationen GmbH dar, sondern auch eine wertvolle Bereicherung für den lokalen Tourismus.
Die Hamburger Reederei Riverside Luxury Cruises hat den Fokus auf weniger bekannte Orte in der Region gelegt, um die stark frequentierten touristischen Hotspots wie das Stift Melk und Dürnstein zu entlasten. Mit persönlichen Empfängen, wie bei Fürstin Hohenberg im Schloss Artstetten und dem Verkostungsangebot von Schaumrollen in Marbach, wird den Gästen ein einzigartiges Erlebnis geboten.
Steigender Schiffsverkehr und Rekordzahlen in Melk
Im Gegensatz zu den positiven Entwicklungen in Ybbs gibt es allerdings auch Rückgänge in anderen Städten entlang der Donau. In Krems und Dürnstein wurden die Anlegungen seit 2019 um 13 Prozent bzw. 7 Prozent verringert. Barbara Elser von der Destination Donau hebt hervor: „Die Gemeinde Dürnstein hat mit dem Land NÖ und der Destination Donau Maßnahmen gesetzt, um den Overtourism entgegenzuwirken.“ In Pöchlarn hat sich die Zahl der Anlegungen sogar halbiert, von 261 auf aktuell 126.
Melk hingegen verzeichnet rekordverdächtige Zahlen. In diesem Jahr legten dort über 2.000 Schiffe an, was eine Steigerung im Vergleich zu den Vorjahren bedeutet. Im Jahr 2019 wurden 1.786 Anlegungen gezählt, während es im Jahr 2022 bereits 1.824 waren. Die positive Entwicklung der Schiffsanlegungen in Melk wird auf bessere Buchungsbedingungen zurückgeführt und die Entscheidung der Reedereien zurück, die Stadt als Anlaufpunkt zu wählen. Die Buchungen für das laufende Jahr übertreffen die Zahlen des Vorjahres deutlich, insbesondere in den Monaten der späten Anlegungen.
Zusätzlich dazu lobt Birgit Brandtner-Wallner von den Donaustationen die Investitionen in die Hafeninfrastruktur Melks. „Melk hat sich nicht nur als wichtiger Umschlagplatz für die Entsorgung von Müll etabliert, sondern auch durch die Möglichkeit der Landstromversorgung einen Quantensprung gemacht“, betont sie. Im Jahr 2024 wird die Station voraussichtlich bis zu 2.800 Anlegungen verzeichnen können, wenn man die Linienschifffahrt einbezieht.
Cirka 50 Prozent der Gäste, die das Stift Melk besuchen, kommen mit dem Schiff. Diese Schifffahrtstouristen spielen eine entscheidende Rolle für die lokale Tourismuswirtschaft. Laut Pater Ludwig Wenzl sind die Zahlen ein Zeichen dafür, dass sich der Schiffsverkehr nach den pandemiebedingten Rückgängen wieder im Aufwind befindet. „Bei der Schifffahrt sind wir von vielen Einflüssen, wie etwa Hochwasser, abhängig. Die Zahlen zeigen es aber: es geht wieder bergauf“, erklärt er.
Zu den Besonderheiten dieser neuen Phase in der Donauschifffahrt gehört sicherlich auch die Art und Weise, wie die Routen und Anlaufstellen ausgewählt werden. Ziel ist es, den historischen und kulturellen Reichtum der Region, abseits der überlaufenen Touristenpfade, zu präsentieren und damit die gesamte Region zu stärken. Der Schiffstourismus entwickelt sich also nicht nur positiv in Ybbs und Melk, sondern stellt auch für die gesamte Donauregion ein vielversprechendes Geschäftsfeld dar, das kontinuierlich erweitert werden könnte. Weitere Einzelheiten und Analysen sind in einem aktuellen Artikel zu finden auf m.noen.at.
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