Melk

Insel vor Krummnußbaum: Hoffnung für den Naturschutz gegen Loja-Förderband

Kämpferische Bürger von Krummnußbaum setzen alles auf eine bedrohte Insel vor der Donau, um das umstrittene Förderband-Projekt des Hartsteinwerkes Loja zu stoppen!

Der Widerstand gegen das geplante Förderband des Hartsteinwerkes Loja, das sich über die Donau spannt und eine Länge von etwa 1,2 Kilometern aufweist, zeigt keine Anzeichen einer Abschwächung. Im vergangenen Juni hatten die Gemeinde Krummnußbaum sowie 29 Bürgerinnen und Bürger eine offizielle Beschwerde gegen einen Bescheid des Landes Niederösterreich eingereicht. In diesem Bescheid wurde erklärt, dass für das Projekt keine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) notwendig sei.

Eine bemerkenswerte Entwicklung in diesem Konflikt könnte nun durch eine kleine Insel vor Krummnußbaum entstehen. Diese rund 300 Meter lange und 10 Meter breite Insel beherbergt viele schützenswerte und bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Landschaftsplaner Alfred Benesch betont die Einzigartigkeit dieser Insel, denn sie stellt im Umkreis von 50 Kilometern den einzigen Lebensraum dieser Art dar. Nun besteht die Möglichkeit, dass die Insel zum Naturdenkmal erklärt wird, was den Naturschutz vor andere Nutzungsinteressen stellen könnte.

Ein schwerwiegendes Problem für die Natur

Der Bürgermeister von Krummnußbaum, Bernhard Kerndler von der ÖVP, bezeichnet die Situation als potenziellen „Supergau“ für sowohl die Menschen als auch die Natur. Diese besorgniserregende Einschätzung wird auch von einem Amtssachverständigen des Landes Niederösterreich geteilt, der zusammen mit Benesch die Insel besichtigt hat. Auf der Grundlage dieser Begehung wird die Bezirkshauptmannschaft Melk eine Entscheidung treffen; eine positive Entscheidung würde den Naturschutz priorisieren.

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Der Geschäftsführer des Hartsteinwerkes, Johannes Koppler, hält sich zu dieser Thematik bedeckt. Seiner Aussage nach liegt der Fokus des Unternehmens derzeit auf der Beschaffung von Materialien, die aufgrund von Hochwasserschäden benötigt werden, und nicht auf hypothetischen Diskussionen. Ebenso äußerte sich der Bürgermeister von Persenbeug-Gottsdorf, Gerhard Leeb von der SPÖ, zurückhaltend, solange keine verbindlichen Entscheidungen getroffen wurden.

Bedrohung für den internationalen Wildtierkorridor

Die VIA Donau, Mitbesitzer der Insel, hat sich ebenfalls vorsichtig geäußert. Das Unternehmen gibt an, seit Jahren aktiv zur Förderung von Ökologie und Artenvielfalt entlang der Donau beizutragen. Sie sind in zahlreiche Projekte involviert, die den Erhalt von Lebensräumen zum Ziel haben.

Ein weiteres Projekt, das dem Biodiversitätsfond des Klimaministeriums vorgelegt wird, soll Grundlagen im Kampf gegen das Förderband schaffen. Benesch äußert, dass das Förderband eine Bedrohung für transnationale Korridore sei, die für Fische, Vögel und andere Wildtiere wichtig sind. Er beklagt, dass die UVP-Behörde diese Probleme ignoriert hat.

Zudem beheimatet die Insel viele durch die EU-Habitat-Richtlinien geschützte Arten und fungiert als internationaler Korridor für Wildtiere. So ist bekannt, dass Wildkatzen, Rehe und Wildschweine die Donau an dieser Stelle überqueren. Auch Zugvögel, die das Donautal auf ihren Reisen nutzen, sind hier betroffen. Benesch hebt hervor, dass das gesamte Gebiet als Teil eines überregionalen Wildtierkorridors angesehen werden kann.


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Quelle
noen.at

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