In St. Aegyd wird am Mittwoch, den 23. Oktober, ein bedeutendes Gedenken stattfindet. Um 17.30 Uhr wird die neue Außenlager-Stele des ehemaligen Mauthausen-Außenlagers enthüllt. Dies ist ein wichtiges Unterfangen, das daran erinnert, dass auch schwierige Kapitel unserer Geschichte nicht in Vergessenheit geraten dürfen. Die Stele wird auf dem Parkplatz der Mittelschule St. Aegyd aufgestellt.
Dabei wird Bürgermeister Karl Oysmüller die Veranstaltung mit einer einleitenden Rede eröffnen. Es folgen Ansprache von Innenminister Gerhard Karner sowie Barbara Glück, die Direktorin der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, und Ute Bauer-Wassmann, die im Gedenkbüro der Gedenkstätte tätig ist. Auch Schüler der Mittelschule St. Aegyd werden ihren Teil zu dem Programm beitragen, bevor schließlich die Stele enthüllt wird.
Ein Mahnmal für die Opfer
Diese Außenlager-Stele ist Teil eines umfassenden Projekts, das dem Gedenken an das gesamte Außenlagersystem des Konzentrationslagers Mauthausen gewidmet ist. Diese Stelen zeigen nicht nur die Richtung und den Abstand zu anderen Außenlagern, sondern auch zum Hauptlager in Mauthausen. Ähnliche Denkmäler wurden bereits in anderen Orten wie Melk, Hirtenberg und Gunskirchen aufgestellt, und die Initiative dazu besteht seit Mai 2023.
Das Außenlager in St. Aegyd wurde am 2. November 1944 unter dem Namen „Kraftfahrtechnische Versuchsanstalt der Waffen-SS (KVA)” ins Leben gerufen und hielt etwa 497 Häftlinge aus 18 verschiedenen Nationen gefangen. Tragischerweise wurden 46 von ihnen ermordet. Ihre Gräber finden sich heute auf dem KZ-Friedhof in St. Aegyd, wo ihrer gedacht wird.
Nach der Enthüllung der Stele sind alle Anwesenden eingeladen, gemeinsam zu gedenken. Die Gemeinde wird im Anschluss eine Zusammenkunft veranstalten, die musikalisch von dem Kirchenchor und der Marktmusikkapelle St. Aegyd untermalt wird. Dieses Ereignis ist nicht nur eine Erinnerung an die Schrecken der Vergangenheit, sondern auch ein Zeichen des Respekts und der Trauer für die verstorbenen Häftlinge.
Die Enthüllung der Außenlager-Stele stellt somit einen bedeutsamen Anlass dar, bei dem die Gemeinde zusammenkommt, um die Erinnerung an die Opfer lebendig zu halten und die Lehren aus der Vergangenheit zu bewahren. Dies ist besonders wichtig in Zeiten, in denen solche Erinnerungen immer mehr an Bedeutung zu verlieren drohen.
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