Krems

Zukunft der Schweinezucht: Tierschutz und Planungssicherheit im Fokus

Bei der Debatte in Krems fordern Politiker radikale Änderungen im Tierschutz, doch Präsident Waldenberger warnt: Unüberlegte Forderungen könnten die Landwirtschaft in Gefahr bringen!

Bei der Konferenz der Landestierschutzreferenten in Krems haben einige Politiker klare Forderungen aufgestellt, die jedoch auf Widerstand stießen. Michael Lindner aus Oberösterreich (SPÖ) und Susanne Rosenkranz aus Niederösterreich (FPÖ) forderten prompt Änderungen, die die Übergangsfristen für Vollspaltenböden in der Schweinezucht verkürzen und die Langstreckentransporte von Tieren komplett abschaffen sollen. Diese Vorschläge führten zu einer deutlichen Reaktion von Franz Waldenberger, dem Präsidenten der Landwirtschaftskammer Oberösterreich.

Waldenberger äußerte seine Unzufriedenheit über die leichtfertige Formulierung dieser Forderungen und betonte, dass es an politischem Verständnis für die komplexen Zusammenhänge im Tierschutz fehle. "Die unüberlegte Aufstellung von Forderungen zeigt, wie wenig man sich über die Konsequenzen im Klaren ist", erklärte er. Die Landwirtschaft spiele eine zentrale Rolle im Tierschutz, da echte Tierhaltung stark mit wirtschaftlichem Erhalt verbunden sei.

Langfristige Auswirkungen auf die Landwirtschaft

In Österreich gibt es etwa 18.000 Betriebe, die Schweine halten, und viele von ihnen wären direkt von den geforderten Maßnahmen betroffen. Waldenberger machte deutlich, dass ein voreiliges Handeln ohne sowohl wirtschaftliche als auch rechtliche Unterstützung erhebliche negative Folgen haben könnte. Ein Verlust dieser Betriebe würde nicht nur Arbeitsplätze gefährden, sondern auch die heimische Schweineproduktion beeinträchtigen. Diese könnte entscheidend für die Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigem Schweinefleisch sein.

Kurze Werbeeinblendung

Aussagen aus der Landwirtschaftskammer sind alarmierend: "Die fehlende Planungssicherheit löst Verunsicherung aus und hemmt Investitionen", erklärte Waldenberger. Für viele Landwirte wird es dadurch immer schwieriger, notwendige Renovierungen oder Erweiterungen durchzuführen, die für die Zukunft ihrer Betriebe entscheidend sind. Zusätzlich belasten solche Unsicherheiten das wirtschaftliche Umfeld und den gesamten Sektor.

Diskussion über Tiertransporte

Obwohl das Thema Langstreckentransport ebenfalls angesprochen wurde, sieht Waldenberger auch hier die Probleme. Die Abschaffung dieser Transporte würde nicht nur den wirtschaftlichen Verdienst der Landwirte schmälern, sondern auch die Qualität von ausgebildeten Zuchttieren gefährden. Österreich hat sich international als Vorreiter im Schutz der Transporttiere positioniert und plant, die Rahmenbedingungen hierfür bis Ende September 2024 weiter zu optimieren.

„Die Forderung zur Abschaffung von Langstreckentransporten ist nicht praxistauglich, wenn man die realen Marktbedingungen betrachtet“, so Waldenberger weiter. Seine Lösungsvorschläge betonen die Notwendigkeit einer sachlichen und konstruktiven Diskussion über die bestehenden Herausforderungen im Bereich Tierschutz und Tiertransport. „Es ist wichtig, dass wir Planungssicherheit schaffen und gemeinsam Lösungen suchen, die allen Beteiligten helfen," fügte er hinzu.

Die aktuellen Diskussionen und die darauf eingehenden politischen Forderungen machen deutlich, dass ein ausgewogener Umgang mit den Bedürfnissen der Tierhaltung und den gesellschaftlichen Forderungen an den Tierschutz essenziell ist. Ein tiefgehender Dialog zwischen Landwirten, politischen Entscheidungsträgern und Konsumenten könnte in der Zukunft viele Probleme lösen und den Tierschutz in Österreich voranbringen. Weitere Informationen zu diesem Thema finden sich in einem Artikel auf bauernzeitung.at.


Details zur Meldung
Quelle
bauernzeitung.at

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"