Die Diskussion über den Tierschutz in Österreich nimmt an Fahrt auf. Bei einer Konferenz der Tierschutzreferenten in Krems wurden zentrale Themen erörtert, die die Tierhaltungspraktiken im Land betreffen. Landesrätin Susanne Rosenkranz (FPÖ) hob hervor, wie wichtig es ist, wie eine Gesellschaft mit ihren schwächsten Mitgliedern, den Tieren, umgeht. Sie sagte, dass der illegale Welpenhandel, der als ernstzunehmendes Problem identifiziert wurde, eine bundesweite Informationskampagne erfordert.
Laut Rosenkranz werden täglich etwa 30.000 illegale Welpenangebote im Internet entdeckt. Die Problematik wird vor allem durch kriminelle Netzwerke, oft aus dem Osten Europas, verschärft. „Das Geld, das für diese illegalen Geschäfte ausgegeben wird, wird nicht nur für die Tiere selbst, sondern auch für die zukünftigen Tierhalter, die oft hohe Tierarztkosten tragen müssen, zur Belastung“, warnte sie. Offizielle Züchter bieten ihre Welpen zwischen 1.000 und 1.200 Euro an, während illegale Züchter mit Preisen von 200 bis 300 Euro locken.
Verschärfung der Tiertransportregelungen gefordert
Ein weiterer Schwerpunkt der Konferenz war die Kritik an Langstreckentransporten von lebenden Tieren. Rosenkranz betonte, dass diese Praktiken nicht nur ethisch fragwürdig sind, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht unhaltbar. "Wir müssen darauf drängen, dass solche Transporte künftig gänzlich verboten werden", sagte sie und wies auf eine kürzlich in Kraft getretene Tiertransportverordnung hin, die zwar positive Ansätze enthält, jedoch kontinuierliche Beobachtung erfordert.
Um den Tierschutz zu stärken, wurde auch angeregt, gesetzliche Regelungen zu Tierhalteverboten zu überarbeiten. Die Staatsanwaltschaft soll schneller handeln können, wenn es zu Beanstandungen kommt. Laut Rosenkranz können gegenwärtige Verfahren Monate dauern, ohne dass sich die Lebensbedingungen der Tiere ändern.
Aufklärungskampagne zur Kastrationspflicht von Katzen
Ein weiterer wichtiger Punkt auf der Konferenz war die durchgängige Umsetzung der Kastrationspflicht für Katzen. Obwohl es gesetzliche Vorschriften gibt, wird gerade im ländlichen Raum, oft auch auf großen Bauernhöfen, diese Regelung nicht ausreichend beachtet. Rosenkranz forderte eine Sensibilisierungskampagne, um dies zu ändern.
Auch die Situation von Tieren nach dem Tod ihrer Besitzer ist ein Thema, das verbessert werden muss. Es ist wichtig, dass Tiere nicht einfach ins Tierheim abgeschoben werden, sondern dass es vernünftige Regelungen im Erbrecht gibt, um ihre Zukunft zu sichern.
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