Eine hitzige Debatte hat sich im Bezirk entfaltet, nachdem die „Kronen Zeitung“ ein Expertenpapier zur Strukturreform der niederösterreichischen Spitäler veröffentlichte. Das Dokument, das bereits vor drei Jahren erstellt wurde, schlägt vor, die Kliniken in Korneuburg, Stockerau und Hollabrunn zu schließen und sie in einem neuen Krankenhaus namens Weinviertel Süd-West zusammenzuführen. Die Landesgesundheitsagentur hat jedoch betont, dass dies lediglich Vorschläge seien, die noch nicht festgelegt wurden.
Hubert Keyl, Landtagsabgeordneter der FPÖ aus Korneuburg, äußerte sein Unverständnis über die vorherrschende Aufregung. Er betont, dass die FPÖ im Landtag klar für eine Standortgarantie für die bestehenden Spitäler steht. „Für uns gilt, was beschlossen wurde“, bemerkt er und fügt hinzu, dass man stets bereit sei, Verbesserungen herbeizuführen, jedoch keine Verschlechterungen der medizinischen Versorgung akzeptiert.
SPÖ warnt vor einem Kahlschlag
Der SPÖ-Bezirksvorsitzende Martin Peterl warnt vor einem „totalen Kahlschlag bei den Weinviertler Krankenhäusern“. Zusammen mit der Korneuburger Vizebürgermeisterin Bernadette Haider-Wittmann fordert er vom Korneuburger Stadtchef und Landtagsabgeordneten Christian Gepp, sich für den Erhalt des lokalen Krankenhauses einzusetzen. Haider-Wittmann hebt hervor, dass das Korneuburger Spital eine unerlässliche Institution für die Region sei und die „Versorgungssicherheit“ nicht aufgegeben werden dürfe.
Keyl kontert die Vorwürfe und kritisiert die SPÖ dafür, sich nicht mit eigenen Verantwortlichkeiten auseinanderzusetzen. Er weist darauf hin, dass SPÖ-Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig Teil des Gesundheitspakts ist und somit ebenfalls in die Situation involviert ist. „Das Papier ist über drei Jahre alt, damit ist klar, welche Zuständigkeit es betrifft“, erklärt Keyl.
Christian Gepp, der Landtagsabgeordnete von Korneuburg, plant, sich im Laufe des heutigen Nachmittags zu den Vorschlägen zu äußern. Die angespannte Situation wird weiterhin genau beobachtet, da der Verlauf dieser Diskussion entscheidend für die Zukunft der regionalen Gesundheitsversorgung sein könnte.
Details zur Meldung