Migration in Vorarlberg: Neue Zahlen zeigen Vielfalt und Herausforderungen

Migration in Vorarlberg: Neue Zahlen zeigen Vielfalt und Herausforderungen

Bregenz, Österreich - In Vorarlberg lebten im Jahr 2024 rund 121.300 Menschen mit Migrationshintergrund, was einem Anteil von 29,9 % der Gesamtbevölkerung von circa 406.000 entspricht. Der österreichweite Durchschnitt liegt bei 27,8 % und verdeutlicht einen allgemeinen Anstieg des Anteils der Bevölkerung mit Migrationshintergrund um 33 % in den letzten zehn Jahren, wie OTS berichtet. Dies entspricht etwa 2,509 Millionen Menschen in ganz Österreich, davon 1,9 Millionen der ersten Generation (im Ausland geboren) und 634.000 der zweiten Generation (in Österreich geboren).

Die Herkunft der Menschen mit Migrationshintergrund in Vorarlberg ist vielschichtig. Über ein Drittel der dieser Gruppe stammt aus Nicht-EU-Ländern, während ein Viertel in Österreich geboren wurde. Besonders zahlreiche Migranten finden sich in den Städten Bregenz, Dornbirn und Hohenems, wo über 25 % der Bevölkerung aus dem Ausland stammt. Der hohe Anteil an in Österreich Geborenen hat zudem viele spezifische Merkmale, wie einen hohen Bezug zur Türkei und dem ehemaligen Jugoslawien. Laut statistik.at sprechen lediglich 16,4 % der Menschen mit Migrationshintergrund zu Hause überwiegend Deutsch, während 45,1 % ihre Muttersprache bevorzugen.

Bildung und Berufschancen

Die Bildungs- und Berufschancen von Personen mit Migrationshintergrund sind oft eingeschränkt. Nur 23 % der Migranten verfügen über einen Pflichtschulabschluss, während 27 % eine Hochschule abgeschlossen haben. In Vorarlberg ist die durchschnittliche Wohnfläche pro Person für Migranten mit 31 m² deutlich geringer als die der übrigen Bevölkerung, die im Schnitt 53 m² pro Person hat. Zudem haben 61,2 % der zweiten Generation die österreichische Staatsbürgerschaft, im Gegensatz zu nur 22 % der ersten Generation.

Die Erwerbsquote der Personen mit Migrationshintergrund in Österreich lag 2024 bei 69 %, während sie bei der einheimischen Bevölkerung bei 76,4 % liegt. Dies führt zu einer Arbeitslosenquote von 10,5 % bei Migranten, besonders betroffen sind Afghanen, Syrer und Iraker mit einer Arbeitslosenquote von bis zu 31,3 %. Bei den Schulungsmaßnahmen ist seit dem Vorjahr ein Anstieg um 7,1 % auf insgesamt 75.000 Personen zu verzeichnen, was auf einen wachsenden Bedarf an zusätzlicher Unterstützung hinweist.

Asyl- und Zuwanderungszahlen

Im Jahr 2024 gab es in Österreich rund 25.400 Asylanträge. Diese Zahl ist im Vergleich zu 2023 erheblich gesunken (59.200 Anträge). Hauptsächlich stellten Syrer, Afghanen und Türken Anträge auf Asyl, wobei 17.000 Personen Asyl erhielten, was einen leichten Rückgang von 1,5 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Unter den Asylberechtigten wiesen zwei Drittel einen Alphabetisierungsbedarf auf, was die Notwendigkeit gezielter Integrationsmaßnahmen unterstreicht.

In Vorarlberg leben 6,8 Personen pro 1.000 Einwohner in Grundversorgung, was eine der höchsten Quoten in Österreich ist. Nur Wien verzeichnet mit 15,3 Personen pro 1.000 eine höhere Rate. Die Herausforderungen bei der Integration werden immer deutlicher, insbesondere wenn man die unterschiedlichen Hintergründe und Bildungslevels der Migranten berücksichtigt.

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OrtBregenz, Österreich
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