Messerangriff im Wielandpark: 17-Jähriger verursacht Schrecken in Favoriten

Messerangriff im Wielandpark: 17-Jähriger verursacht Schrecken in Favoriten

Wielandpark, 1100 Wien, Österreich - Im Wielandpark in Wien-Favoriten ereignete sich am Freitagabend um 19:15 Uhr ein schwerer Vorfall, als ein 18-jähriger Mann bei einem Messerangriff verletzt wurde. Laut Kosmo wurde das Opfer am Rücken gestochen, nachdem es in einen Konflikt mit drei unbekannten Personen geriet, von denen einer ein Klappmesser zog. Die Täter drohten dem Mann, ihn zu töten, falls er die Polizei verständigen sollte. Das Opfer wurde umgehend ins Krankenhaus transportiert, während die Polizeiinspektion Keplergasse sowie die Berufsrettung Wien im Einsatz waren. Ein 17-jähriger syrischer Staatsangehöriger konnte in der Nähe des Tatorts festgenommen werden und gilt als mutmaßlicher Haupttäter.

Die Ermittlungen wurden vom Landeskriminalamt Wien übernommen. Dieser Vorfall weckt erneut die Sorgen um die steigende Messerkriminalität in Favoriten, einer Gegend, die seit April 2024 als Waffenverbotszone gilt. Bis März 2025 wurden dort bereits 80 Messer beschlagnahmt, was die besorgniserregende Situation unterstreicht. Laut Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl ist die Gewaltkriminalität in Favoriten zwar leicht rückläufig, die Behörden müssen jedoch weiterhin wachsam bleiben.

Steigende Messerkriminalität

Die Messerkriminalität hat in den letzten Jahren in vielen urbanen Gebieten zugenommen. Auf dem Reumannplatz, ebenfalls in Favoriten, wurden seit der Einführung des Waffenverbots im vergangenen Jahr mehr als 100 Messer sichergestellt, wie oe24 berichtet. Polizeisprecher Philipp Haßlinger spricht von einer Verbesserung der Situation, doch die hohen Zahlen der sichergestellten Waffen, darunter auch Pfefferspray und Schlagringe, werfen Fragen auf. Die abgenommenen Waffen stammen häufig von syrischen und österreichischen Staatsangehörigen, die angaben, sie aus individuellen Gründen mit sich zu führen.

Fachleute wie der Kriminalsoziologe Dirk Baier äußern Skepsis gegenüber einem allgemeinen Messerverbot im öffentlichen Raum. Er weist darauf hin, dass derartige Verbote in anderen Ländern nicht die gewünschte Wirkung gezeigt haben. Eine effektive Kontrolle erfordere intensive Polizeikontrollen, für die es jedoch oft an Personal fehle. Dies könnte das Verhältnis zwischen Bürgern und Polizei belasten, was die Situation weiter kompliziert.

Gesellschaftlicher Kontext und Maßnahmen

Der Anstieg von Messerangriffen ist nicht auf Österreich beschränkt. Auch in Deutschland gibt es alarmierende Zahlen zu Gewaltverbrechen mit Messern, mit bis zu 29.000 Messerangriffen im letzten Jahr, laut einer Analyse von Tagesschau. Der Koalitionsvertrag der Bundesregierung spricht von einer Verschärfung des Waffengesetzes und der Einführung von messerfreien Zonen an kritischen Orten. Trotz dieser Maßnahmen bleibt das Risiko bestehen, da Gesetze und Kontrollen keine vollständige Sicherheitsgarantie bieten.

Kriminologin Britta Bannenberg befürwortet Messerverbotszonen als sinnvolle Erhöhung der Sicherheit an Kriminalitätsschwerpunkten. Im Kontext dieser Problematik fordert Dirk Baier einen nationalen Aktionsplan gegen Messerkriminalität, der soziale Projekte und Aufklärungskampagnen umfasst, um präventiv gegen die Gewalt vorzugehen.

Die aktuellen Ereignisse in Wien verdeutlichen das dringende Bedürfnis nach einem koordinierten Ansatz, um die Ursachen von Messergewalt zu erkennen und zu bekämpfen, bevor weitere tragische Vorfälle geschehen.

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OrtWielandpark, 1100 Wien, Österreich
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