Massenschlägerei nach Testspiel: 150 Fans in Lustenau im Chaos!
Massenschlägerei nach Testspiel: 150 Fans in Lustenau im Chaos!
Lustenau, Österreich - Am gestrigen Abend fand im neuen Reichshofstadion in Lustenau ein Testspiel zwischen dem SC Austria Lustenau und dem FC Augsburg statt, um die 100-Jahr-Feier der Austria zu zelebrieren. Trotz einer spannenden Begegnung, die mit 2:0 für die Augsburger endete, entwickelte sich die Veranstaltung zu einem Kessel der Gewalt, als gegen 19 Uhr ein Bus mit Fans von 1860 München eintraf. Diese Anhänger waren zuvor von einem Testspiel gegen den FC Vaduz auf dem Heimweg.
Unmittelbar nach der Ankunft der 1860-Fans kam es zu massiven Auseinandersetzungen mit Unterstützern der rivalisierenden Clubs Austria Lustenau und FC Augsburg. Rund 150 Personen waren in die Tumulte verwickelt, die durch Handgreiflichkeiten, den Einsatz von Steinen und Flaschen charakterisiert waren. Der Zwischenfall führte zu Schäden an dem Reisebus der Münchner sowie an verschiedenen geparkten Fahrzeugen. Wenngleich vier Personen Verletzungen erlitten, lehnten sie eine ärztliche Versorgung ab.
Polizeieinsatz und Folgen
Um die Situation unter Kontrolle zu bringen, reagierte die Polizei mit einem verstärkten Einsatz. Zu den Maßnahmen gehörte das gezielte Vorgehen einer speziell geschulten Einheit der Vorarlberger Polizei, die insgesamt 50 Beamte einsetzte. In der Folge wurden 24 Personen kurzzeitig festgenommen, wobei Pfefferspray fünfmal zur Beruhigung der Lage eingesetzt wurde. Einmal mehr zeigte sich, dass die Spannungen zwischen den Fangruppen von Austria Lustenau und 1860 München seit Jahren bestehen.
Die Ermittlungen deuten darauf hin, dass das Aufeinandertreffen der Fans möglicherweise gezielt verabredet wurde, was von der Polizei in Bayern als „offensichtliche Feindschaft“ zwischen den Anhängern von FC Augsburg und 1860 München betrachtet wurde. Ein Polizeibeamter erlitt leichte Verletzungen, während ein weiterer Fall von Widerstand gegen die Staatsgewalt zur Anzeige gebracht wurde. Das aggressive Verhalten der Augsburg-Fans hielt auch trotz der Intervention der Fan-Beauftragten der Austria an und beruhigte sich erst, als der bus der Münchner etwa zweieinhalb Stunden nach Spielschluss abfuhr.
Kontext zur Fan-Gewalt
Diese gewaltsamen Auseinandersetzungen sind nicht nur im aktuellen Kontext bemerkenswert, sondern werfen auch ein Licht auf die langfristigen Entwicklungen rund um die Fan-Kultur im Fußball. Laut der Datensammlung „Gewalttäter Sport“ (DGS) ist die Zahl der in dieser Datenbank erfassten Fußballfans seit Ende 2022 gesunken und erreichte den niedrigsten Stand seit Einführung der DGS im Jahr 1994. Im Jahr 2023 sind aktuell 5.712 Personen dort aufgeführt.
Die DGS enthält Einträge, die nicht immer mit rechtskräftigen Verurteilungen verbunden sind, was zu Kritik führt. Über 25 % der erfassten Personen gelten nicht als Gewalttäter, und die Ampelregierung plant eine Reform der DGS, um Aspekte wie Rechtsstaatlichkeit und Transparenz zu verbessern.
Die Vorfälle in Lustenau zeigen deutlich, dass die Anspannung zwischen rivalisierenden Fangruppen weiterhin ein besorgniserregendes Thema im Fußball ist. Passend dazu hat die Polizei in Bayern seit 2022 fast 200 Datensätze gelöscht, was darauf hindeutet, dass die Bemühungen um ein sicheres und faires Fußballumfeld von starker Relevanz sind.
Die Entwicklungen im Reichshofstadion sind ein weiterer Beleg dafür, dass auch bei festlichen Anlässen und Jubiläen die Geister des Fan-Konflikts nicht weit entfernt sind. Weitere Untersuchungen werden folgen, um die Hintergründe und mögliche Präventionsmaßnahmen zu klären. Für die Polizei blieb am Ende nur der Schutz der Beteiligten und eine sorgfältige Übergabe der 1860-Anhänger an die deutschen Behörden.
Kosmo.at berichtet, dass die Polizei das Aufeinandertreffen der Fans möglicherweise als gezielt beauftragte Aggression betrachtet.
Tagblatt.ch beschreibt die konkreten Maßnahmen der Polizei und die Identifizierung der Konfliktursachen.
Sportschau.de gibt einen Überblick über die allgemeinen Trends zur Gewalt im Fußball und die Reaktionen der Behörden.
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Ort | Lustenau, Österreich |
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