Loro Piana unter Gerichtsurteil: Luxusmode im Ausbeutungs-Alarm!

Loro Piana unter Gerichtsurteil: Luxusmode im Ausbeutungs-Alarm!

Mailand, Italien - Ein Gericht in Mailand hat das Luxusmodeunternehmen Loro Piana unter gerichtliche Aufsicht gestellt. Dies geschah aufgrund schwerwiegender Vorwürfe der Ausbeutung von Arbeitskräften in der Lieferkette. Die gerichtliche Maßnahme gilt zunächst für ein Jahr und sieht die Einsetzung eines externen Verwalters vor, um effektive Kontrollmechanismen zur Überwachung der Lieferkette sicherzustellen, wie exxpress.at berichtet.

Loro Piana gehört zur französischen LVMH-Gruppe und hat Teile seiner Produktion über zwei Strohfirmen ohne eigene Fertigungskapazitäten an chinesisch geführte Werkstätten in Italien ausgelagert. In diesen Werkstätten sollen Arbeitskräfte ausgebeutet worden sein. Das Gericht warf Loro Piana vor, seine eigenen Zulieferer fahrlässig unzureichend kontrolliert zu haben, um Gewinnmargen zu steigern. Dies ist besonders bedenklich, da ähnliche Praktiken bereits bei anderen angesehene Marken wie Valentino, Dior und Armani aufgedeckt wurden. Loro Piana ist das fünfte Modeunternehmen, das seit 2023 von demselben Gericht wegen vergleichbarer Missstände ins Visier genommen wurde, so orf.at.

Gerichtliche Aufsicht und mögliche Konsequenzen

Trotz der schweren Vorwürfe sieht sich Loro Piana momentan keiner strafrechtlichen Untersuchung aus. Die laufenden Ermittlungen richten sich vielmehr gegen die Betreiber der betroffenen Subunternehmen, die in erster Linie wegen Schwarzarbeit und Ausbeutung ins Visier geraten sind. Das Gericht machte zudem deutlich, dass Loro Piana seine Praktiken fortsetzte, obwohl ähnliche Fälle in der Modebranche bereits öffentlich bekannt waren, was die Dringlichkeit der neuen Maßnahmen unterstreicht.

Im Mai dieses Jahres wurde eine Branchenvereinbarung gegen die Arbeitsausbeutung von führenden italienischen Modemarken und Behörden unterzeichnet. Diese Vereinbarung soll helfen, die Transparenz innerhalb der Lieferketten zu verbessern und derartigen Missständen entgegenzuwirken. Das Gericht erklärte, dass die gerichtliche Aufsicht vorzeitig aufgehoben werden könnte, wenn Loro Piana seine Lieferkette gesetzeskonform umstrukturiert, was darauf hinweist, dass bereits umgesetzte Umstrukturierungen bei anderen Marken Vorbildcharakter haben können.

Weder Loro Piana noch LVMH haben sich bisher öffentlich zu den Vorwürfen geäußert. Die Modebranche steht zunehmend unter Druck, mehr Transparenz in ihren Lieferketten zu schaffen, um das Vertrauen der Verbraucher zurückzugewinnen, wie retail-news.de betont. Die Entwicklungen rund um Loro Piana könnten somit auch weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Branche haben.

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OrtMailand, Italien
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