Lkw mit gefährlicher Ladung gestoppt: Wiener Autobahn in Gefahr!
Am 30.04.2025 wurde ein Lkw in Wien wegen ungesicherter Ladung gestoppt. Eine Studie zeigt die Risiken mangelhafter Ladungssicherung auf.
Lkw mit gefährlicher Ladung gestoppt: Wiener Autobahn in Gefahr!
Ein Vorfall auf der A23 in Wien hat die Gefahren mangelhaften Ladungssicherung erneut ins Rampenlicht gerückt. Am 30. April 2025 wurde ein Lkw, der mit ungesicherten Altbetonteilen beladen war, von speziell geschulten Beamten der Gefahrgut- und Abfallkontrolle gestoppt. Der Lkw war mit einer Geschwindigkeit von etwa 90 km/h unterwegs, wobei die über mehrere Tonnen schweren Betonplatten teilweise ein Gewicht von bis zu 400 Kilogramm hatten, was eine akute Gefahr für andere Verkehrsteilnehmende darstellte, wie Krone berichtet.
Die Polizeikontrolle offenbarte zudem, dass der 30-jährige Fahrer keine Einsicht zeigte. Bei einer anschließenden Untersuchung auf der Landesfahrzeugprüfstelle wurden schwere technische Mängel festgestellt, die die Sicherheit im Straßenverkehr zusätzlich gefährdeten. Daraufhin wurden die Kennzeichen des Lkw abgenommen und die Weiterfahrt untersagt.
Risikofaktor mangelhafte Ladungssicherung
Der Vorfall ist kein Einzelfall. Eine aktuelle Studie des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) zeigt, dass jeder zehnte Lkw-Unfall auf mangelhafte Ladungssicherung zurückzuführen ist, was dreimal höher ist als bisher angenommen. Zeit- und Kostendruck sowie ein Informationsmangel sind laut der Studie häufige Ursachen für fahrlässige Ladungssicherung. Innovative technische Sensoren, darunter vibro-akustische Sensoren und optische Sensoren zur Branderkennung, werden getestet, um die Sicherheit zu erhöhen. Das Forschungsprojekt „Grundlagen zur Verbesserung der Ladungssicherung auf Lkw heute und morgen“, gefördert vom Österreichischen Verkehrssicherheitsfonds, untersucht diese Fragestellung eingehend, wie KFV dokumentiert.
Eine umfassende Berücksichtigung der Ladungssicherung über die gesamte Transportkette hinweg erweist sich als essenziell. Zukünftige Herausforderungen, unter anderem durch autonom gesteuerte Gütertransportfahrzeuge, verlangen neue Ansätze in der Ladungssicherung. Außerdem identifizierte die Studie fehlende Ausbildungs- und Prüfungsvorschriften in der Transportorganisation. Empfehlungen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit beinhalten unter anderem die Qualitätskontrolle für Aus- und Weiterbildung im Transportwesen sowie verstärkte Überwachung durch Exekutive und technische Dienste.
Rechtliche Rahmenbedingungen
Die rechtlichen Vorschriften zur Ladungssicherung sind klar definiert, dennoch gibt es immer wieder Verstöße. Gemäß der DGUV Vorschrift 70 „Fahrzeuge“ muss die Ladung so verstaut sein, dass bei üblichen Verkehrsbedingungen keine Gefährdung von Personen besteht. Paragraf 22 der Straßenverkehrsordnung (StVO) fordert, dass die Ladung bei Vollbremsungen oder plötzlichen Ausweichbewegungen nicht verrutscht oder herabfällt. Diese Vorschriften bilden die Grundlage für Polizeikontrollen zur Ladungssicherung, die sich an den anerkannten Regeln der Technik orientieren, insbesondere an den Richtlinien VDI 2700, wie BGHM beschreibt.
Der Vorfall in Wien ist ein dringender Appell, das Bewusstsein für die richtige Ladungssicherung zu schärfen und bestehende Vorschriften strenger zu beachten. Die Verkehrssicherheit auf Österreichs Straßen hängt nicht nur von den Fahrern, sondern auch von einer gemeinsamen Verantwortung aller Beteiligten in der Transportkette ab.