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Die LIVA, die Linzer Veranstaltungsgesellschaft, steht am Abgrund! Ein jüngster Kassasturz hat alarmierende finanzielle Defizite offenbart, die aus einem katastrophalen vergangenen Jahr resultieren. Laut dem Aufsichtsratsvorsitzenden Meinhard Lukas sind durch gravierende Missmanagement-Fehler im Personal- und Finanzwesen der LIVA ein Abgang von satten 1,68 Millionen Euro zu verzeichnen. Um die Existenz des Unternehmens zu sichern, benötigt die LIVA dringend einen Sonderzuschuss von etwa 1,5 Millionen Euro, wie tips.at berichtete.
Die Defizite gehen auf die unzureichende Dokumentation und ein katastrophales Kostenmonitoring zurück. Besondere Probleme entstehen durch eine fragwürdige Bilanzierung von Überstunden. Insgesamt belaufen sich diese Zeitguthaben auf über 18.000 Stunden, obwohl nur Rückstellungen für 7.490 Stunden gebildet wurden. Dies führte dazu, dass der tatsächliche Rückstellungsbedarf bei über 600.000 Euro lag, während nur 190.000 Euro in der Bilanz standen. Diese gravierenden Mängel wurden auch von Bürgermeister Dietmar Prammer (SPÖ) kritisiert. Prammer fordert, dass das Management in Zukunft deutlich besser auf die Personalkosten achten muss. Der bevorstehende Sonderzuschuss muss nun im Gemeinderat abgesegnet werden, wie auch vienna.at berichtet.
Kritik und notwendige Reformen
Die umstrittenen hohen Kosten für Rechtsberatung in Höhe von 425.000 Euro zogen ebenfalls die Aufmerksamkeit auf sich. Diese Rechtskosten sind auf die Freistellung des früheren künstlerischen Geschäftsführers Dietmar Kerschbaum zurückzuführen und wurden von Lukas als unzureichend begründet kritisiert. Hier sind zwei Anwaltskanzleien im Einsatz, ohne dass deren Aufgaben klar definiert wurden. Auch damit hat die LIVA eine gefährliche Finanzlage erreicht, die dringend eine umfassende Reform der internen Strukturen und Prozesse erfordert.
Im Hinblick auf die dringend notwendigen Änderungen versprach Bürgermeister Prammer, die LIVA nach diesem turbulenten Jahr nicht im Stich zu lassen. Der Fokus liegt nun auf einem konstruktiven Dialog mit den anderen Parteien, um eine Lösung zu finden. Ein Umdenken ist nötig; das Unternehmen steht vor der Herausforderung, die Unternehmenskultur und das Management grundlegend zu überarbeiten, um künftige finanzielle Katastrophen zu vermeiden.
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