Maradona-Prozess in der Schwebe: Richterin unter Beschuss!

Im Maradona-Prozess diskutiert das Gericht einen möglichen Neustart und die Absetzung der Richterin Makintach, während Vorwürfe der Parteilichkeit im Raum stehen.
Im Maradona-Prozess diskutiert das Gericht einen möglichen Neustart und die Absetzung der Richterin Makintach, während Vorwürfe der Parteilichkeit im Raum stehen.

San Isidro, Argentinien - Der Prozess um den Tod des argentinischen Fußballstars Diego Maradona steht vor einem möglichen Neustart. Wie Kleine Zeitung berichtet, gibt es Diskussionen über die mögliche Abberufung von Richterin Julieta Makintach aus dem dreiköpfigen Richtergremium. Die Unklarheit, ob sie einfach ersetzt werden kann oder ob das gesamte Verfahren neu gestartet werden muss, wirft Fragen über die Integrität der Justiz auf.

Der Anwalt Fernando Burlando, der die Interessen von Maradonas Töchtern vertritt, bezeichnete die Situation als Skandal und kritisierte die argentinische Justiz scharf. Besondere Brisanz erhält der Fall durch den Vorwurf, dass im Gerichtssaal unerlaubt gefilmt wurde, was möglicherweise mit Makintachs Hilfe geschah. Trotz dieser Vorwürfe bestreitet Makintach, an den Filmaufnahmen beteiligt oder diese autorisiert zu haben. Die Umstände erforderten sogar eine Unterbrechung des Prozesses um eine Woche, um die Rolle von Makintach zu überprüfen, wie AP News festgestellt hat.

Kritik an der Justiz

Ein weiterer Anwalt, Mario Baudry, der Maradonas früheren Lebensgefährtin vertritt, fordert ebenfalls einen Neustart des Verfahrens. In der Zwischenzeit haben zwei Verteidiger der Angeklagten, die aufgrund von Fahrlässigkeit im Zusammenhang mit Maradonas Tod vor Gericht stehen, ebenfalls beantragt, Makintach aus dem Fall zu entziehen. Staatsanwalt Patricio Ferrari hatte einen Antrag auf Aussetzung des Prozesses gestellt, um sicherzustellen, dass die Integrität der rechtlichen Verfahren in Argentinien gewahren bleibt.

Die Vorwürfe erwecken das besorgniserregende Bild einer möglicherweise politischen Beeinflussung im argentinischen Justizsystem, das häufig als ineffizient und politisch beeinflusst kritisiert wird, wie Britannica erläutert. Die Diskussionen über die Unparteilichkeit von Makintach haben bereits dazu geführt, dass Anwälte aus beiden Lagern die Situation als bedenklich einstufen.

Der Kontext des Verfahrens

Die Anklage richtet sich gegen sieben Gesundheitsfachleute, die wegen mangelhafter Betreuung vor und nach Maradonas Tod am 25. November 2020 angeklagt sind. Maradona, der im Alter von 60 Jahren starb, war während seiner letzten Tage nach einer Hirnoperation in einer angemieteten Wohnung gepflegt worden. Seine Tochter Gianinna hatte die Angeklagten dafür kritisiert, dass ihnen die Bezahlung wichtiger war als das Wohlergehen ihres Vaters. Laut den Vorwürfen könnte den Angeklagten im Falle einer Verurteilung eine Haftstrafe von bis zu 25 Jahren drohen.

Der Prozess begann am 11. März 2025 und war auf vier Monate angesetzt. In der Regel fanden zwei Sitzungen pro Woche statt. Strafrechtler Adrián Tenca fordert darüber hinaus, den Prozess für ungültig zu erklären, was die gesamte Justizlandschaft weiter ins Wanken bringen könnte.

In Anbetracht der bisherigen Entwicklungen bleibt die Aufklärung im Fall Maradona von entscheidender Bedeutung für das Vertrauen in die argentinische Justiz und für die Hinterbliebenen, die Gerechtigkeit für ihren geliebten Vater und Fußballstar fordern.

Details
Vorfall Skandal
Ursache Fahrlässigkeit
Ort San Isidro, Argentinien
Quellen