Kulturministerium kürzt Literaturstipendium: Autoren wehren sich!
Kulturministerium kürzt Literaturstipendium: Autoren wehren sich!
Vienna, Österreich - Das Österreichische Kulturministerium hat die Laufzeit des Literaturstipendiums für 2025 von 12 auf 10 Monate verkürzt. Diese Entscheidung betrifft die 50 Autorinnen und Autoren, die kürzlich eine Zusage für das Stipendium, das mit monatlich 1.500 Euro dotiert ist, erhalten haben. In einem Begleitschreiben wurden die Betroffenen über die Änderung informiert, was zu heftiger Kritik von Seiten der IG Autorinnen Autoren führte. Gerhard Ruiss, ein Vertreter der IG, protestierte vehement gegen den Umgang mit den Kreativen und äußerte sein Unverständnis über die Entscheidung, die als nicht transparent empfunden wird.
Das Kulturministerium begründete die Verkürzung mit einem „enormen Budgetloch“, das durch die Vorgängerregierung entstanden sei. Laut Ministerium wurde die Maßnahme in Absprache mit der IG beschlossen, um die volle Anzahl von 50 Stipendien sicherzustellen. Ruiss wies jedoch darauf hin, dass lediglich Diskussionen über zukünftige Sparmöglichkeiten stattfanden. Konkrete Informationen zur aktuellen Vergabe seien nie kommuniziert worden.
Kritik und Verwirrung
Die laufende Ausschreibung der Stipendien, die am 5. November 2024 erfolgte, sah eine Laufzeit von 12 Monaten vor. Auf der Website des Ministeriums ist bis heute diese Laufzeit angegeben, was die Verwirrung weiter verstärkt. Darüber hinaus kam es zu einem Vorfall, bei dem bei der Versendung von Absage-E-Mails an 300 Antragsteller versehentlich die Namen und E-Mail-Adressen sichtbar waren. Das Ministerium bezeichnete diesen Vorfall als menschlichen Fehler und entschuldigte sich bei den Betroffenen.
In einem größeren Kontext stehen diese Kürzungen im Zusammenhang mit umfassenderen Sparmaßnahmen im Kulturbereich. Eine Übersicht über die Kulturfinanzierung zeigt, dass der Etat des Bundesministeriums für Kultur und Medien (BKM) 2025 zwar von 2,15 Milliarden Euro auf 2,2 Milliarden Euro erhöhen wird, jedoch zahlreiche Bundeskulturfonds, darunter der Deutsche Literaturfonds, von Kürzungen betroffen sind. Die Fonds zeigen sich in einem gemeinsamen Statement irritiert über die Einschnitte, da neue Förderlinien und Programme entwickelt wurden.
Folgen für die Kultur und Kunstfreiheit
Insbesondere internationale Produktionshäuser, die als zentrale Akteure der deutschen Theaterlandschaft gelten, müssen sich auf Förderstopp einstellen, der im kommenden Jahr vollzogen wird. Darunter leidet die künstlerische Freiheit, und verschiedene Pioniere in der Kulturszene befürchten, dass dies die Qualität und Vielfalt der kulturellen Angebote gefährden könnte. In Sachsen gibt es bereits Bedenken hinsichtlich der Kunstfreiheit, was besonders stark im Hinblick auf die kommenden Landtagswahlen und das Abschneiden der AfD hervorgehoben wird.
Die aktuellen Entwicklungen zeigen, wie fragil die finanzielle Basis für Kultur und Medien ist. Betroffene hoffen daher auf ein Umdenken während der bevorstehenden Haushaltsberatungen im September, um die Kulturförderung in ihrem vollen Umfang aufrechtzuerhalten.
Details | |
---|---|
Ort | Vienna, Österreich |
Quellen |
Kommentare (0)