Kinoabend in Villach: Ein Tag ohne Frauen setzt starke Zeichen!

Kinoabend in Villach: Ein Tag ohne Frauen setzt starke Zeichen!
Villach, Österreich - Am Dienstag, den 24. Juni, lädt das Frauenbüro der Stadt Villach um 18 Uhr zu einem kostenlosen Kinoabend ins Stadtkino Villach ein. Gezeigt wird die Dokumentation „Ein Tag ohne Frauen“ von Pamela Hogan, die sich mit dem landesweiten Frauenstreik in Island im Jahr 1975 beschäftigt. Dieser bedeutende Streik, an dem über 90 Prozent der weiblichen Bevölkerung Islands teilnahmen, stellte einen Meilenstein in der Gleichstellung dar, indem Tausende Frauen ihre Arbeit niederlegten, um die Abhängigkeit der Nation von der weiblichen Bevölkerung zu verdeutlichen. Der Film wird im Original mit deutschen Untertiteln präsentiert und hat eine Laufzeit von 71 Minuten.
Das Frauenbüro, das seit über 30 Jahren Teil des Rathauses ist, fungiert als zentrale Anlaufstelle für Frauen in Villach und bietet Beratung, Bildungsangebote sowie Hilfe und Vernetzung. Frauenreferentin Vizebürgermeisterin Gerda Sandriesser unterstreicht die Bedeutung der Unterstützung für Frauen, während die Frauenbeauftragte Alisa Herzog die enge Zusammenarbeit mit engagierten Vereinen und Organisationen erwähnt. Die Veranstaltungen des Frauenbüros, einschließlich der Kinoabende, erfreuen sich regelmäßig großer Beliebtheit und werden mit großem Interesse besucht. Eine Reservierung für den Filmabend unter villach.at/frauenkino wird empfohlen.
Ein Blick auf den Frauenstreik von 1975
Hrafnhildur Gunnarsdóttir, eine Zeitzeugin des Frauenstreiks, war am 24. Oktober 1975 dabei und arbeitete mit der US-Regisseurin Pamela Hogan an der Dokumentation über diesen denkwürdigen Tag. Der Streik wurde als „freier Tag“ beworben, um auch konservative Frauen zur Teilnahme zu bewegen. Gunnarsdóttir erinnert sich an die imposante Menschenmenge in Reykjavik, während sie den Streik erlebte, und spricht über ihre Erinnerungen sowie die Herausforderungen bei der Suche nach historischem Filmmaterial, da vieles als nicht historisch wertvoll erachtet und verloren ging. Eine besondere Szene im Film zeigt eine kontroverse Aktion, bei der eine Hausfrauen-Puppe an einen Tannenbaum genagelt wurde.
Der feministische Protest führte bald zu bedeutenden politischen Veränderungen, darunter die Wahl von Vigdís Finnbogadóttir als der ersten Präsidentin Islands im Jahr 1980. Die Bedeutung der Bewegung und der Streik selbst haben nachhaltige Auswirkungen auf die Gesellschaft in Island, die heute eine der kleinsten Lohnlücken zwischen Frauen und Männern weltweit aufweist. Dies wird auf klare Gesetze und Statistiken zurückgeführt, die die Gleichstellung unterstützen.
Kulturelle Aspekte der Dokumentation
Die Dokumentation „Ein Tag ohne Frauen“ wurde im November 2024 bei den Nordischen Filmtagen in Lübeck als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet und wird in verschiedenen Städten Deutschlands gezeigt, darunter Hamburg, Lübeck, Kiel und Rostock. Musikalisch wird der Film von der bekannten Sängerin Björk untermalt, die durch persönliche Kontakte zur Dokumentation beitragen konnte. Mit ihrem humorvollen Ansatz erreicht der Film ein breites Publikum und lädt dazu ein, über die Errungenschaften der feministischen Bewegung nachzudenken und deren Bedeutung für die heutige Gesellschaft.
Der bevorstehende Kinoabend des Frauenbüros könnte somit nicht nur als kulturelles Ereignis, sondern auch als Plattform zur Förderung des Bewusstseins für Gleichstellungsfragen und die Stärkung der Gemeinschaft von Frauen in Villach betrachtet werden.
Details | |
---|---|
Ort | Villach, Österreich |
Quellen |