
Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, äußerte sich optimistisch über die Rückkehr von Pilgern in das Heilige Land nach dem jüngsten Waffenstillstand zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah. In einem Vortrag an der Kölner Hochschule für Katholische Theologie am 3. Dezember 2024 betonte er, dass das Pilgern nun „absolut sicher“ sei und stellte die wirtschaftliche Bedeutung des religiösen Tourismus für die Region heraus. "Ich hoffe, dass die Beruhigung der Kriegslage in den nächsten Wochen zu einem Anstieg der Pilgerankünfte führen wird", erklärte Pizzaballa, der seit dem 6. November 2020 in dieser Funktion tätig ist und im September 2023 von Papst Franziskus zum Kardinal erhoben wurde, wie Wikipedia berichtete.
Dennoch warnt der Patriarch vor den zunehmenden Anfeindungen gegen Christen in Jerusalem, die besonders durch radikale jüdische Gruppen geschürt werden. In seiner Rede stellte er fest, dass Ordensleute bestimmte Stadtteile meiden, aus Angst vor Übergriffen. "Die allgemeine Gleichgültigkeit ist ein Problem", sagte Pizzaballa und unterstrich, dass die christliche Minderheit im Nahen Osten unter enormem Druck stehe, was auch an den hohen Auswanderungszahlen abzulesen sei. Diese Situation ist Teil eines größeren Problems, das die gesamte Region betrifft, da die politischen und gesellschaftlichen Konflikte weiter zunehmen.
Engagement für den Frieden
Pizzaballa, der als Abgeordneter für den Frieden im Heiligen Land agiert, hat auch während des aktuellen Konflikts zwischen Israel und Hamas eine aktiven Rolle eingenommen. Am 16. Oktober 2023 bot er an, sich als Geisel im Austausch für die in Gaza gefangenen israelischen Kinder anzubieten. Er hat wiederholt ein Ende der Gewalt gefordert und mobilisierte öffentliche Aufmerksamkeit für die humanitären Krisen in der Region. "Alles hängt davon ab, ob es eine politische Perspektive gibt", betonte Pizzaballa, der sich auch kritisch mit der Situation im Nahen Osten auseinandersetzt und Vorurteile sowie das Fehlen eines politischen Solutions anprangerte.
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