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Inmitten besorgniserregender Gesundheitsnachrichten erwägt der Vatikan keinen Rücktritt von Papst Franziskus, trotz seiner aktuellen gesundheitlichen Probleme. Der 88-Jährige liegt seit dem 14. Februar im Gemelli-Krankenhaus in Rom, und laut neuesten Berichten hat sich sein Zustand in den letzten Tagen verschlechtert. Geprägt von einer "anhaltenden asthmatischen Atemkrise" musste der Papst eine Bluttransfusion und Sauerstoffzufuhr erhalten. Am Samstag wurde er als kritisch eingestuft und war laut Mitteilung des Vatikans nicht "außer Gefahr" (tagesschau.de). Dennoch verbrachte er die vergangene Nacht ruhig und zeigte sich auch wach, obwohl er stärkere Schmerzen als an den vorherigen Tagen hatte.
Kardinal Müller bestreitet Rücktritts-Gerüchte
Der deutsche Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller hat sich vehement gegen Spekulationen über einen möglichen Rücktritt des Papstes ausgesprochen. In einem Interview mit der italienischen Tageszeitung "Il Messaggero" äußerte Müller: "Ein Rücktritt sei für einen Papst keine Option. Man steigt nicht vom Kreuz herab." Der Kardinal, der von 2012 bis 2017 als Glaubenspräfekt tätig war, betonte die Wichtigkeit der Einheit der Kirche in diesen herausfordernden Zeiten und sprach sich skeptisch über den Rücktritt seines Vorgängers Benedikt XVI. aus, den er bis heute nicht nachvollziehen kann. Müller hebt hervor, dass Krankheiten, die die geistigen Fähigkeiten des Papstes nicht beeinträchtigen, keinen Grund für einen Rücktritt liefern. "Wenn der Papst bestimmte Aufgaben nicht mehr erfüllen kann, könnten die Kardinäle ihn unterstützen", erklärte Müller weiter (kathpress.at).
Nach den aktuellen Regelungen im Vatikan können während einer gesundheitlich bedingten Abwesenheit des Papstes einige Aufgaben von anderen Kirchenvertretern übernommen werden. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat bereits außenpolitische Vertretungen übernommen. Bei einer anhaltenden Handlungsunfähigkeit könnte er zudem den Stuhl Petri für unbesetzt erklären, was bisher noch nie geschehen ist. Die feste Überzeugung des Vatikans bleibt jedoch, dass es für die zentrale Rolle des Papstes im Amt keine Stellvertretung gibt.
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