Im Leben von Harald Eggeler gibt es kein Zurückschauen — er hat es geschafft, sein Schicksal zu wenden. Der gebürtige Obervellacher, der als KFZ-Mechaniker gearbeitet hat, kann auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken, in der er über 15 Jahre lang mit Alkoholabhängigkeit zu kämpfen hatte. „Ich war an einem Punkt, an dem mein Körper nicht mehr mitmachte und ich dem Tod näher war, als ich es mir je hätte vorstellen können“, erzählt Eggeler, der bald seinen 53. Geburtstag feiern wird. Seinen Wendepunkt markiert der 26. Dezember 2016, ein Tag, den er aus seiner Bewusstlosigkeit nicht mehr in Erinnerung hat.
Eggeler lebte damals in einem Zustand, in dem er phasenweise nur noch halluzinierte. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Mühldorf und dem Dorfservice wurde er schließlich in ein Pflegeheim gebracht und später ins Krankenhaus Villach verlegt, wo er intensiv behandelt wurde. Zu diesem Zeitpunkt wog er nur noch 45 Kilogramm. „Der Alkoholmissbrauch hatte schwere Nervenschäden verursacht“, berichtet er weiter. Diese führten zu Lähmungserscheinungen und einer Abhängigkeit, die so stark war, dass er sogar putzalkohol verdünnt konsumierte, wenn kein anderer Alkohol verfügbar war.
Ein neuer Lebensabschnitt
Die Genesung begann in der Rehabilitationsklinik in Hermagor, wo Eggeler entschied, dass er kämpfen würde. „Ich wollte es schaffen, wieder auf die Beine zu kommen“, sagt er und sieht dies als seinen Antrieb. Mit intensivem Training und Unterstützung von Physiotherapeuten gelangen ihm Fortschritte, die er sich zu Beginn seiner Therapie nicht hätte vorstellen können. „Ich kann heute wieder drei bis vier Kilometer mit Stöcken gehen“, freut sich Eggeler. Diese Fortschritte gehen Hand in Hand mit dem Wunsch, ein normales Leben zu führen.
Nach zwei Jahren im Pflegeheim nahm er einen weiteren großen Schritt in seinem Leben und zog 2018 in das Wohn- und Betreuungsheim Danhofer in Lieserbrücke. „Gerade erst habe ich, wenn auch mit viel Kraftaufwand, den Rasen gemäht“, erzählt er stolz. Dank der Unterstützung von Menschen wie Petra und Ernst Danhofer sowie seiner Physiotherapeutin Nicole Kari fühlt er sich bereit, die Herausforderungen des Lebens anzugehen und ist entschlossen, jeden Tag in vollen Zügen zu genießen.
Die Ursachen der Abhängigkeit
Eggelers Sucht hatte viele Ursachen. Scheidung, Beziehungsprobleme und Jobverlust spielten eine entscheidende Rolle. „Es begann, als ich etwa 30 Jahre alt war. Ein Feierabendbier wurde zur Gewohnheit und schließlich zur Flucht vor Problemen“, reflektiert er. Der Gedanke, dass alles schiefgeht und er keine Kontrolle mehr hat, trieb ihn weiter in die Abhängigkeit. Heute ist er sich sicher, dass er auch an Depressionen litt, die jedoch durch den Alkohol „ausgelöscht“ wurden.
Jetzt, nach Jahren des Kampfes und der Regeneration, möchte Eggeler seine Geschichte als Warnung und Botschaft an andere weitergeben. „Wenn ich einen schlechten Tag habe, gehe ich in den Wald. Das hilft mir, danach fühle ich mich besser“, sagt er. „Ich möchte, dass Menschen, die Suchtprobleme haben, sich trauen, Hilfe zu suchen. Es gibt Unterstützung, man kann nur gewinnen“, betont er. Anstatt in seinem früheren dunklen Kapitel zu verharren, hofft er, bald wieder in eine stabile Beziehung zu treten und irgendwann auch in eine eigene Wohnung zu ziehen, sobald er sich bereit dazu fühlt.
Mit der klaren Botschaft, dass die Gedanken an Alkohol aus seinem Kopf verschwunden sind, lebt Eggeler jetzt ein Lebensumfeld, das von Stabilität und Unterstützung geprägt ist. Sein Weg ist inspirierend und zeigt, dass es nie zu spät ist, seinen Weg zu ändern und ein erfülltes Leben zu führen. Für mehr Informationen über seine beeindruckende Geschichte und die Möglichkeiten zur Hilfe bei Suchtproblemen, können Interessierte einen detaillierten Bericht auf www.kleinezeitung.at nachlesen.
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