Die Volkshilfe Kärnten hat kürzlich in Klagenfurt ein Doppeljubiläum gefeiert, das sowohl 15 Jahre betreutes Wohnen als auch zehn Jahre Wohnungssicherung umfasste. Diese Programme zielen darauf ab, Menschen zu unterstützen, damit sie nicht obdachlos werden und um kostenintensive Delogierungen zu vermeiden. Das steigende Problem auf dem Wohnungsmarkt, geprägt von steigenden Mietpreisen und der Präsenz von Investoren, sorgt für einen intensiven Wettbewerb um Wohnraum.
In den Jahren von 2014 bis 2024 konnte die Volkshilfe Klagenfurt mit ihren Initiativen bemerkenswerte Erfolge vorweisen: von 981 Delogierungen wurden 766 verhindert. Laut Alexander Matzan, der für Wohnungssicherung und Wohnungslosenhilfe zuständig ist, sind die finanziellen Belastungen einer Delogierung enorm – sie betragen etwa 30.900 Euro, während die Kosten bei einer möblierten Wohnung sogar auf 55.000 Euro steigen können.
Ein fragwürdiges Jubiläum
Im Hilde-Schärf-Haus wurde das Jubiläum in Anwesenheit von lokalen Entscheidungsträgern, darunter Bürgermeister und Sozialreferent Christian Scheider, Volkshilfe-Präsident Ewald Wiedenbauer und Geschäftsführer Jürgen Pfeiler, begangen. Trotz der Feierlichkeiten standen die Redner in einem kritischen Licht, da die gegenwärtige Wohnraumsituation deutlich macht, dass das Menschenrecht auf angemessenen Wohnraum immer mehr gefährdet ist.
Vom Studentenheim zum Sozialprojekt
Ursprünglich war die Volkshilfe dafür zuständig, Schülern und Studenten Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Im Laufe der Zeit hat sich dieses Konzept jedoch gewandelt. Ewald Wiedenbauer erinnerte sich an die Anfänge, als man das Sozial betreute Wohnen ins Leben rief, um Menschen, die vor Herausforderungen wie Erwerbslosigkeit oder Trennung stehen, Unterstützung zu bieten. Die Partnerschaft mit der Stadt Klagenfurt hat es der Volkshilfe ermöglicht, auf die drängenden Bedürfnisse der Gemeinschaft zu reagieren.
Die Wohnsituation ist jedoch nach wie vor angespannt. Jürgen Pfeiler berichtete, dass die vorhandenen 80 Wohneinheiten der Volkshilfe vollständig belegt sind und 15 Personen auf die Warteliste stehen. Er appellierte an externe Anbieter, mehr Wohnungen zur Verfügung zu stellen, da der Zugang zu Wohnraum einen entscheidenden Schritt in Richtung eines stabilen Lebens darstellt. "Mit 15 externen Wohnungen wäre uns geholfen," so Pfeiler weiter.
Die Projekte der Volkshilfe sind nicht nur sozial, sondern auch nachhaltig und liefern einen langfristigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensrealitäten der Menschen in der Region. Kathrin Dolzer und Alexander Matzen gaben den Gästen des Jubiläums Einblicke in die Schicksale von Betroffenen und verdeutlichten die Bedeutung ihrer Arbeit.
In einer Zeit, in der der Wohnungsmarkt zunehmend herausfordernd wird, bleibt abzuwarten, wie die Volkshilfe und andere soziale Einrichtungen weiterhin auf die Bedürfnisse der Gemeinschaft reagieren werden. Die Bedeutung von Wohnraum für ein geregeltes Leben kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, und angesichts der aktuellen Entwicklungen ist die Notwendigkeit, diese Themen anzugehen, dringlicher denn je.
Für weitere Informationen zu diesem Thema sind detaillierte Berichte auf www.meinbezirk.at nachzulesen.
Details zur Meldung