Im Klagenfurter Gemeinderat fand am Mittwoch eine kritische Auseinandersetzung mit der Trinkwasserkrise statt. Diese Krise, die über Wochen hinweg die Wasserversorgung in der Stadt beeinträchtigt hat, führte zu einem massenhaften Eintreffen von Fäkalbakterien im Trinkwasser. Dies wurde besonders durch Mängel in den Kontrollmechanismen der privaten Brunnen deutlich, weshalb nun viele Einwohner Entschädigungen fordern.
Die Stadtwerke haben bereits angekündigt, dass Kunden, die zeitweise ohne Trinkwasser auskommen mussten, mit Gutschriften rechnen können. Der Rückblick auf die Krise zeigt, dass das Wasser aus einem privaten Brunnen in die städtische Wasserversorgung gelangte, was schließlich zu einem großflächigen Abkochen des Trinkwassers führte. Es ist ein klarer Hinweis darauf, dass das Wasserversorgungssystem strenger überwacht werden muss.
Herausforderung der Verunreinigung
Die Amtsärztin Nadja Ladurner erläuterte, dass die Wasserverunreinigung zunächst von einer einzigen positiven Probe festgestellt wurde, was zu eingeschränkten Maßnahmen führte. Erst am folgenden Tag wurden sieben positive Proben in verschiedenen Teilen der Stadt entdeckt. Trotz der bedrohlichen Situation betonte sie, dass das Ausmaß der Verunreinigung sehr gering sei, doch dennoch kann dies für einige empfindliche Personen gefährlich sein.
Um eine klare Übersicht über die Situation zu erhalten, wurden umfassende Tests im Stadtgebiet durchgeführt. Als die Ergebnisse an einigen Orten negativ waren, konnte die Abkoch-Empfehlung schrittweise aufgehoben werden. Diese Vorgänge nahmen viel Zeit in Anspruch, da von der Probenentnahme bis zur Auswertung zunächst drei Tage vergingen.
Ursachenfindung und Maßnahmen
Erwin Smole von den Stadtwerken wies auf die Schwierigkeiten hin, die bei der Ursachenforschung auftraten. Ein beschädigter Hydrant, Bauarbeiten oder defekte Rückschlagventile bei Hausbrunnen könnten die Verunreinigung verursacht haben. Um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern, sind neue Kontrollmaßnahmen in Planung. Dazu gehört ein messbares Konzept mit 40 Messstellen sowie ein Detektor, der binnen 15 Minuten die Trinkwasserqualität prüfen kann.
Smarte Technologien sollen zudem helfen, unautorisierte Wasserentnahmen zu erkennen und die Versorgung im Notfall schnell zu unterbrechen. Diese Maßnahmen beziehen sich auch auf private Brunnen, von denen Smole fordert, dass sie dieselben Sicherheitsstandards wie öffentliche Einrichtungen haben sollten.
Politische Reaktionen und Forderungen
Die politische Aufarbeitung der Ereignisse verlief angesichts der schwerwiegenden Fehler nicht ohne Kritik. So bezweifelt der FPÖ-Klubobmann Andreas Skorianz, dass alles richtig gehandhabt wurde, insbesondere die Entscheidung am ersten Tag der Krise, keine Notfallmaßnahmen einzuleiten. Dies geschah, ohne Rücksprache mit den zuständigen Stellen zu halten, was als grobe Nachlässigkeit bewertet wird.
Auch die SPÖ-Mandatare kritisierten die mangelhafte Kommunikation, die viele Bürger erst am Folgetag über die Verunreinigung informierte. Vor diesem Hintergrund fordern mehrere Fraktionen im Gemeinderat nun eine detaillierte Untersuchung und einen Notfallplan, um in Zukunft besser gerüstet zu sein.
Die Trinkwasserkrise in Klagenfurt zeigt die Notwendigkeit von präventiven Maßnahmen und einer verbesserten Kommunikation im Krisenfall. Zu den geschätzten Kosten für die Stadtwerke von rund 1,5 Millionen Euro kommen noch die zusätzlichen Ausgaben für mehrere hunderttausend Liter abgefülltes Trinkwasser, das während der Krise verteilt wurde. Diese Situation macht eindringlich klar, dass die Trinkwasserversorgung ein wichtiges Gesundheitsgut ist, dessen Sicherheit oberste Priorität haben muss.
Für nähere Informationen über die aktuellen Entwicklungen in der Klagenfurter Trinkwasserkrise, sind weitere Details hier zu finden.