Am Tag der offenen Tür in Kärnten präsentieren 28 Unternehmen aus verschiedenen Branchen ihr Können und ihre Innovationen. Von der Holzverarbeitung über die Elektronik bis hin zur Chemie sind die teilnehmenden Betriebe in allen Bezirken vertreten. Interessierte Bürger können sich auf der speziellen Webseite www.industrie-tag-kaernten.at über die Programme und Anmeldemöglichkeiten informieren.
Claudia Mischensky, die Geschäftsführerin der IV Kärnten, beschreibt das Event als eine Möglichkeit, den Betrieben einen Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen. Sie betont, dass insbesondere junge Menschen und deren Familien angesprochen werden. Am Vormittag werden spezielle Führungen für Schulklassen angeboten, um ihnen Einblicke in Berufe im MINT-Bereich zu geben. Dies ermöglicht den Jugendlichen, mögliche Arbeitgeber kennenzulernen und sich über Karrieremöglichkeiten zu informieren.
Die Ausbildung von Fachkräften
Laut Alexander Kuess, Geschäftsführer der Sparte Industrie der WK Kärnten, beschäftigt die Industrie in Kärnten mehr als 57.000 Mitarbeiter. Davon sind 3.000 in der Forschung und Entwicklung tätig. Die modernen Arbeitsplätze zeichnen sich durch den Einsatz fortschrittlicher Technologien aus, die das Arbeiten über Touchscreens und Tablets erleichtern. Gesundheits- und Sicherheitsstandards haben höchste Priorität, wie Kuess erläutert.
Die aktuelle Ausbildungssituation ist optimistisch. Im Jahr 2023 erhielten über 1.000 junge Menschen eine Ausbildung in verschiedenen Berufen. Die Leistung der Industrielehrlinge wird international anerkannt und hebt die Wichtigkeit der Ausbildung in einem Bereich hervor, der dringlich Fachkräfte benötigt, gerade in Anbetracht des bevorstehenden Fachkräftemangels.
Herausforderungen und Standortfaktoren
Michael Velmeden, Obmann der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Kärnten, äußert Bedenken hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit Österreichs. Die hohe Arbeits- und Energiekosten wären laut seiner Analyse Faktoren, die Unternehmen veranlassen könnten, ihre Standorte ins Ausland zu verlagern. Die Körperschaftsteuersätze und die umfangreiche Bürokratie stellen zusätzliche Hindernisse dar, die es zu überwinden gilt.
Timo Springer, Präsident der Industriellenvereinigung Kärnten, betont die Notwendigkeit für Sicherheit und Stabilität. Um den Standort Kärnten langfristig zu stärken, seien tiefgreifende Reformen erforderlich. Dazu zählt eine Reduzierung der Lohnnebenkosten und eine Erhöhung der Arbeitszeit. Darüber hinaus sei eine einfache Verwaltung wichtig, um die Rahmenbedingungen günstig für Unternehmen zu gestalten.
Besucher des Tags der offenen Tür haben die Gelegenheit, sich über die unterschiedlichen Branchen zu informieren und Einblicke in die Ausbildungsangebote zu gewinnen. Die Industrie wird als ein essenzieller Arbeitgeber in der Region dargestellt, der entscheidend zur Ausbildung und Integration junger Menschen beiträgt.