In den Gemeinden Ferlach und Moosburg haben zwei engagierte Persönlichkeiten die Rolle übernommen, die Lebensqualität vor Ort zu steigern und den sozialen Zusammenhalt zu fördern. Robert Poscheschnig und Heidemarie Stuck sind die sogenannten „Kümmerer“ dieser Regionen, eine Bezeichnung, die zwar einen leicht negativen Beiklang haben kann, doch in diesem Kontext eine wichtige Bedeutung trägt.
Robert Poscheschnig, hauptberuflich Stadtkümmerer in Ferlach, betont, dass sein Aufgabenbereich nicht mit der eines City-Managers verwechselt werden sollte. Sein Ziel ist es, den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern zu suchen und diese aktiv in die Weiterentwicklung ihrer Gemeinde einzubeziehen. „Wenn ich einfach nur im Büro sitzen würde, könnte ich meine Arbeit nicht richtig machen. Es ist wichtig, viel unterwegs zu sein und mit den Menschen zu sprechen“, erklärt Poscheschnig.
Kreative Lösungen für Leerstände
Heidemarie Stuck, die als Ortskernkümmerin in Moosburg tätig ist, verfolgt ähnliche Ziele. Seit 2022 setzt sie sich für die Revitalisierung von Leerständen in ihrer Gemeinde ein. „Ein starker Ortskern ist nur möglich, wenn die Menschen zusammengebracht werden. Wir haben bereits viele Projekte erfolgreich umgesetzt“, freut sich Stuck über die getätigten Fortschritte. Zu den kürzlich geplanten Projekten gehört die Ansiedlung einer neuen Bäckerei und die Einrichtung eines Café-Pavillons auf der Schlosswiese, um neue Veranstaltungen der Glüxakademie zu organisieren.
„In der heutigen Zeit braucht es innovative und kreative Ideen, um die Gemeinde lebendig zu halten“, führt Stuck weiter aus. Sie ist überzeugt, dass aktive Kommunikation und Zusammenarbeit notwendig sind, um die Sichtbarkeit der zahlreichen Aktivitäten in der Gemeinde zu erhöhen. „Solange man nicht miteinander spricht, wird sich nichts ändern“, betont sie.
Gemeinsam stark
Die Zusammenarbeit mit der regionalen Gemeinschaft ist für beide Kümmerer von zentraler Bedeutung. Poscheschnig arbeitet eng mit Partnern aus der Region Wörthersee-Rosental zusammen und ist für zahlreiche Veranstaltungen wie das Pohacafest und den Faschingsumzug verantwortlich. „Ich habe die Verantwortung, die Marke Ferlach als attraktiven Wohn- und Wirtschaftsstandort zu fördern und den Bürgern ein Zuhause zu bieten“, beschreibt er seine Rolle.
In Moosburg wiederum wird das Engagement, ein Ort der Spezialisierung zu werden, immer größer. Stuck hebt hervor, dass sie motivierte und kreative Menschen suchen, die bereit sind, neue Geschäftsideen umzusetzen. Ein besonderes Augenmerk liegt darauf, auch traditionelle Berufe wie Schuster oder Blumenhändler in der Gemeinde zu erhalten, die immer seltener werden.
„Wir sind Österreichs erste Glücksgemeinde und haben viele Initiativen, die darauf abzielen, das Wohlbefinden der Bewohner zu steigern“, erklärt Stuck. „Wir investieren in Projekte, die den Menschen helfen, sich wohlzufühlen und zu entspannen.“ Dabei werden nicht nur Leerstände angesprochen, sondern auch neue Infrastrukturprojekte wie der Gehweg am Loiblbach, der es den Bürgern ermöglicht, sich in ihrer Umgebung besser zu bewegen und zu verweilen.
„Das Zuhören und die Unterstützung der Menschen sind essenzielle Punkte unserer Arbeit“, schließen Poscheschnig und Stuck ihre Ausführungen. Diese Kümmerer haben sich zum Ziel gesetzt, das Zusammenspiel zwischen den Bürgern, der Politik und der Wirtschaft zu verbessern und somit die Lebensqualität im Raum zu erhöhen.
Die Verantwortung des Stadt- und Ortskernkümmerers hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. „Es ist ein ehrgeiziges Unterfangen, das viel Geduld und Ideenreichtum erfordert“, so Poscheschnig. In von Verzweiflung geprägten Zeiten tragen solche innovativen Ansätze dazu bei, den sozialen Zusammenhalt in den kleinen Städten zu stärken und deren Anziehungskraft zu erhöhen. Positives Feedback der Bürger bestätigt die Wichtigkeit dieser Rollen und zeigt, dass ein starkes, engagiertes Netzwerk entscheidend für eine florierende Gemeinschaft ist.
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