In Klagenfurt am Wörthersee entsteht bis Ende 2027 eine neue Justizanstalt, die nicht nur modern, sondern auch umweltfreundlich konzipiert ist. Im Auftrag des Bundesministeriums für Justiz arbeitet die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) an diesem bedeutenden Bauprojekt, das mit Kosten von etwa 170 Millionen Euro veranschlagt ist. Dieses neue Gebäude verspricht, die Anforderungen an einen effektiven Strafvollzug und adäquate Arbeitsbedingungen zu erfüllen.
Die Justizanstalt wird eine Nettoraumfläche von rund 24.400 Quadratmetern umfassen und ist in einem innovativen Sternenformat angelegt. Mit fünf Armen wird nicht nur ein klassischer Haftbetrieb ermöglicht, sondern auch gemeinwirtschaftliche Bereiche wie eine Küche, eine Bibliothek sowie Räume für Schulungen und Freizeitaktivitäten integriert. Jeder dieser Arme ist so gestaltet, dass eine ungestörte Atmosphäre für die Insassen gewährleistet ist, indem Sichtverbindungen zwischen den verschiedenen Abteilungen verhindert werden.
Innovative Baustandards und Energieeffizienz
„Dieses groß angelegte Bauvorhaben wird neue Maßstäbe für Justizanstalten in Österreich setzen. Es berücksichtige Aspekte wie Energieeffizienz, Sicherheit und die Qualität der Arbeitsplätze für das Personal,“ erklärte Justizministerin Alma Zadic. Die Bauweise schließt Geothermie ein, bei der etwa 100 Tiefensonden bis zu 150 Meter tief in den Boden reichen, um die Erdwärme zur Beheizung und Kühlung des Gebäudes zu nutzen. Diese Maßnahmen könnten zur Reduzierung des Heiz- und Kühlbedarfs beitragen und die Betriebskosten langfristig senken.
Darüber hinaus setzt das Projekt auf innovative Licht- und Wasserspartechnologien, um die Ressourcen zu schonen. Auch sind eine Photovoltaikanlage mit etwa 750 kWp und ein umfangreiches Wassermanagement für die Innen- und Außenbereiche geplant, wodurch die gesamte Einrichtung als umweltbewusst eingestuft werden soll. Das Ziel ist die Erreichung einer klimaaktiv Silber Zertifizierung, was die Nachhaltigkeit des Gebäudes unterstreicht.
Architektonische Aspekte und Wettbewerb
Das Grazer Architekturbüro Zinterl ZT GmbH hat den Zuschlag für den Bau in einem offenen EU-weiten Wettbewerb erhalten, bei dem 35 Wettbewerbsbeiträge eingereicht wurden. Dabei wurde besondere Sorgfalt auf die architektonische Gestalt sowie die ökologische Qualität, also den Aspekt der Nachhaltigkeit, gelegt. Diese Entscheidungen könnten entscheidend dafür sein, wie die Justizanstalt in Klagenfurt langfristig in die Umgebung integriert wird und welche Vorbildfunktion sie für zukünftige Projekte einnehmen könnte.
Anlässlich des Projekts fand bereits der Spatenstich statt, an dem unter anderem Gerald Beck, Geschäftsführer der BIG, sowie Vertreter der zuständigen Behörden und der Politik anwesend waren. Dies markiert einen wichtigen Schritt für den Fortschritt der Baustelle und die Entwicklung des Gefängnissystems in Österreich.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Justizanstalt in Klagenfurt nicht nur ein bedeutsames Bauprojekt ist, sondern auch einen zukunftsweisenden Ansatz im Bereich der Justiz und des Strafvollzugs in Österreich symbolisiert. Die Kombination aus moderner Architektur und nachhaltigen Bauprinzipien könnte das Bild von Justizanstalten grundlegend verändern und somit den Weg für weitere Fortschritte in der Branche ebnen. Weitere Einzelheiten zu den strukturellen und nachhaltigen Aspekten des Baus sind auf www.boerse-express.com zu finden.
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