Im Oktober trat in Österreich der neue e-Impfpass in Kraft, der den klassischen Papier-Impfpass schrittweise ablösen wird. Der e-Impfpass wird durch das zentrale Impfregister der Elga verwaltet, wodurch alle in Österreich gemeldeten Personen automatisch einen digitalen Impfpass erhalten. Dies geschieht ohne dass die Betroffenen aktiv investieren müssen. Impfungen gegen Krankheiten wie Corona, Grippe und andere werden seit dem in diesem neuen Format erfasst.
Der elektronische Impfpass soll den Bürgern ein einfacheres und übersichtlicheres System bieten. „Viele Patientinnen und Patienten finden es gut, ihre Impfungen gesammelt an einem Ort zu haben“, erläutert die Ärztin Maria Korak-Leiter, die auch die positiven Aspekte des digitalen Passes hervorhebt.
Ärzte äußern unterschiedliche Meinungen
Trotz des allgemeinen Wohlwollens gibt es auch kritische Stimmen. Die Wahlärztin Kyra Borchhardt äußert Bedenken zu den möglichen Folgen des neuen Systems. Sie sieht Parallelen zu den pandemiebedingten Einschränkungen, die durch das elektronische Impfzertifikat ermöglicht wurden. „In der Vergangenheit wurde der digitale Nachweis als Voraussetzung für viele Aktivitäten angesehen, und ich mache mir Sorgen über die künftige Handhabung dieser Technologien“, erklärt Borchhardt. Sie befürchtet, dass im Namen der Gesundheitssicherheit Maßnahmen ergriffen werden könnten, die nicht unbedingt im Sinne der Bürger sind.
Dies steht im Kontrast zu der Perspektive der Allgemeinmedizinerin Claudia Mayr-Wiltschnigg. Viele ihrer jüngeren Patienten freuen sich über den digitalen Impfpass und bestehen nicht mehr auf das alte Papierformat. „Die jüngere Generation hat kaum Interesse an den traditionellen Impfpässen“, so Mayr-Wiltschnigg, während ältere Patienten oft eine Vorliebe für das gewohnte Format zeigen.
Die digitale Zukunft von Impfungen
Insgesamt zeichnet sich eine klare Teilung in der Akzeptanz des e-Impfpasses ab, abhängig vom Alter und den individuellen Präferenzen der Patienten. Während viele Jüngere die digitale Lösung als praktisch empfinden, halten einige ältere Generationen weiterhin am traditionellen Format fest. Die Diskussion über die Vor- und Nachteile des neuen e-Impfpasses wird angesichts technologischer Entwicklungen in der Gesundheitsüberwachung weiterhin an Bedeutung gewinnen.
Diese Entscheidung zur Einführung des e-Impfpasses zeigt, wie wichtig es ist, den Fortschritt in der digitalen Gesundheitsversorgung ständig zu hinterfragen und verschiedene Perspektiven zu berücksichtigen. Mehr Informationen und Detailanalysen zu diesem Thema sind auf www.meinbezirk.at zu finden.