
Im Klagenfurter Stadtteil St. Ruprecht herrscht Alarmstimmung: Die allgemeine Medizinerin Alexandra Laßnig berichtet von einem massiven Anstieg der Patienten mit grippeähnlichen Symptomen. Bis zu 250 Menschen suchen täglich die Arztpraxis auf, wobei zwei Drittel ernsthafte Beschwerden wie hohes Fieber und Husten beklagen. „Die Patienten sind ernst zu nehmen und leiden teilweise unter Lungenentzündungen“, warnt Laßnig. Besorgniserregend ist jedoch, dass die schnellen Kombinations-Tests, mit denen Influenza A, B, RSV oder Covid-19 diagnostiziert werden können, nicht von den Krankenkassen übernommen werden, was die Präzision der Diagnosen einschränkt. Da die Symptome sich ähneln, sind gezielte Behandlungen oft schwierig. Ohne das Wissen über eine Infektion könnte auch der Einsatz von Medikamenten gegen Influenza und Corona, die mittlerweile verfügbar sind, nicht optimal gehandhabt werden. Laut ORF sind die Zahlen der Influenza im Anstieg und gleichen denen von vor der Pandemie.
Anstieg der Krankenstände und Impfmüdigkeit
Die österreichischen Gesundheitssysteme stehen unter Druck: Eine aktuelle Statistik zeigt 5.719 Krankenstände, verursacht durch verschiedene grippale Infekte, wobei auch Covid-19 weiterhin eine Rolle spielt. Der stellvertretende Abteilungsleiter der zentralen Notfallaufnahme im Klinikum Klagenfurt, Florian Hucke, berichtet von fast jeder zweiten Patientin und jedem zweiten Patienten mit grippeähnlichen Symptomen. Besorgniserregend ist zudem die Impfquote: Während die Grippeimpfung dieses Jahr erstmals kostenlos angeboten wurde, beträgt die Durchimpfungsrate in Kärnten lediglich 10 Prozent. Experten empfehlen eine Impfquote von mindestens 60 Prozent, um eine Welle zu verhindern. Die zunehmende Impfmüdigkeit, die durch die Coronavirus-Pandemie noch verstärkt wurde, lässt eine Verbesserung der Situation fraglich erscheinen, wie PMC betont. Diese Studie zeigt außerdem, dass die Mortalitäts- und ICU-Aufnahmeraten bei Covid-19-Patienten in den ersten Pandemiewellen signifikant höher waren als bei Influenza-Patienten, was einen ernsthaften Vergleich hinsichtlich der erforderlichen Behandlungskapazitäten nahelegt.
In Anbetracht der angespannten Lage ist es für Patient:innen ratsam, in Arztpraxen und Notaufnahmen Masken zu tragen, um die Verbreitung der Viren einzudämmen. Die gleichzeitige Präsenz von Influenza- und Covid-19-Viren stellt eine erhebliche Herausforderung für die Gesundheitssysteme dar, die sowohl Behandlungen als auch präventive Maßnahmen unter Druck setzen. Die andauernden Herausforderungen dieser Atemwegserkrankungen und die Notwendigkeit effektiver Impfstrategien sind daher von entscheidender Bedeutung.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung