Alkoholexzesse und Proteste: Lignano kämpft um die Lebensqualität!

Lignano, Italien - Am Pfingstwochenende, das vom 5. bis 9. Juni 2025 stattfand, zog die italienische Küstenstadt Lignano zehntausende Urlauber an, darunter etwa 20.000 aus Österreich. Die Reiseveranstalter berichteten von einer hohen Auslastung bei Hotels, Ferienwohnungen und Campingplätzen, was auf die beliebte Strandurlaubs-Destination an der Oberen Adria hinweist. Die Stadt war unter dem Motto „Tutto Gas“ fest in den Händen von feiernden Touristen, was sowohl Freude als auch Bedenken mit sich brachte.
Die Situation an den Stränden von Lignano war im Vergleich zu den Vorjahren verbessert, wie Kommandant der Stadtpolizei Alessandro Bortolussi meldete. Dank strenger Musik- und Stundenbeschränkungen konnten die Sicherheitskräfte einen Großteil der Feiern jedoch überwachen. Sechs Personen waren wegen Alkoholvergiftung im Krankenhaus, und bei 15 weiteren wurden gesundheitliche Probleme festgestellt. Diese Vorfälle zeugen von den exzessiven Partys, die zwar für viel Aufregung sorgten, aber auch Fragen zur öffentlichen Sicherheit aufwarfen.
Regelungen und Maßnahmen
Die Behörden in Lignano hatten im Vorfeld des Pfingstwochenendes strenge Vorschriften für den Verkauf und Ausschank von Alkohol beschlossen. So war der Verkauf von alkoholischen Getränken in Flaschen und Dosen nach Mitternacht untersagt, und die Musik in den Lokalen durfte nur bis Mitternacht gespielt werden. Lokale mussten frühzeitig schließen; maximal bis 2.00 Uhr, während Geschäfte bis spätestens 1.00 Uhr geöffnet bleiben durften. Zudem galt ein Badeverbot am Strand ab 20.00 Uhr und ein Biwakierverbot im gesamten Gebiet. Verstöße gegen diese Regeln konnten mit Strafen von bis zu 500 Euro geahndet werden.
Die Polizei patrouillierte nicht nur mit ihren eigenen Beamten, sondern erhielt Unterstützung von Polizisten aus Österreich, sowie Hundeeinheiten aus Trient und Beamten aus Kärnten. Dies geschah in Zusammenarbeit mit dem Polizeichef von Udine, Domenico Farinacci. Bürgermeisterin Laura Giorgi äußerte in diesem Zusammenhang besorgte Stimmen hinsichtlich der Alkoholexzesse der vergangenen Jahre, die das Stadtbild negativ beeinflussen könnten.
Tourismus im Fokus
Trotz der Probleme kamen über 80.000 Touristen nach Lignano, was die Stadt erneut zu einem Hotspot für Urlauber machte. Die Obere Adria, einschließlich Grado, Jesolo, Caorle und Bibione, ist bekannt für ihre Strände und zog im Jahr 2024 mehr als 27 Millionen Besucher an. Besonders bemerkenswert ist, dass österreichische und deutsche Gäste die größte ausländische Touristengruppe an diesen Stränden bilden.
Während das Pfingstwochenende viele Feierlichkeiten erlebte, waren die Anwohner nicht immer erfreut über die Entwicklungen. Die großen Feiern führten zu Protesten unter den Einwohnern, die sich um die Auswirkungen des Massentourismus und die Lebensqualität in Lignano sorgten. Lokale Medien äußerten ebenfalls Besorgnis über die Situation, die durch ein bevorstehendes Konzert des italienischen Popstars Cesare Cremonini, wo 20.000 italienische Fans erwartet wurden, weiter angeheizt werden könnte.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie die Stadt auf das Gegenteil von Partystimmung und die steigende Sorge um den Massentourismus reagieren wird, während sie gleichzeitig mit dem Bedürfnis nach wirtschaftlichem Wohlstand ringt. Weitere Informationen zu dieser Thematik finden Sie bei der Kleine Zeitung, sn.at und ORF Tirol.
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Ort | Lignano, Italien |
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