Insolvenz-Welle überrollt Österreich: 2.173 Firmenpleiten im ersten Halbjahr!

Österreich verzeichnet 2025 einen Anstieg der Firmeninsolvenzen auf über 4.500. Ursachen: hohe Kosten, Unsicherheiten.
Österreich verzeichnet 2025 einen Anstieg der Firmeninsolvenzen auf über 4.500. Ursachen: hohe Kosten, Unsicherheiten. (Symbolbild/DNAT)

Insolvenz-Welle überrollt Österreich: 2.173 Firmenpleiten im ersten Halbjahr!

Österreich - Die Wirtschaft in Österreich befindet sich in einer schwierigen Lage, geprägt von einem Anstieg der Unternehmensinsolvenzen. Im ersten Halbjahr 2025 meldete das Land bereits 2.173 Firmeninsolvenzen, was einem Anstieg von 3,53 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Zahl deutet darauf hin, dass 2025 das dritte Rekordpleitenjahr in Folge erreicht werden könnte, wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) prognostiziert. Für das Gesamtjahr wird mit rund 4.500 Insolvenzen gerechnet, was die Besorgnis über die wirtschaftliche Stabilität weiter verstärkt. Laut exxpress.at beliefen sich die Gesamtpassiva im ersten Halbjahr 2025 auf 7,82 Milliarden Euro. Dies stellt einen drastischen Rückgang im Vergleich zu den 14,08 Milliarden Euro im gleichen Zeitraum 2024 dar, was einen Rückgang von 44,4 Prozent wiederspiegelt.

Die Insolvenzpläne einiger großer Firmen, insbesondere der Signa-Gruppe von René Benko, wurden gerichtlich nicht bestätigt und führten zu einem beispiellosen Anstieg der Insolvenzen in der Immobilienbranche. Von den zehn größten Firmeninsolvenzen nach Passiva entfallen neun auf das Signa-Imperium. Im ersten Halbjahr 2025 gingen insgesamt 94 Signa-Gesellschaften in Insolvenz. Diese Situation hat zur Schließung von etwa 50 Filialen der Palmers Textil Aktiengesellschaft geführt, die im Februar Insolvenz anmeldete und 515 Beschäftigte betroffen hat.

Branchen im Fokus

Besonders stark getroffen wurden die Branchen Handel, Bau und Gastronomie, in denen die meisten Insolvenzen verzeichnet wurden. Im Einzelnen gab es im Handel 523 Insolvenzen, gefolgt vom Bau mit 472 und der Gastronomie mit 362 Insolvenzen. Der Druck auf die Unternehmen steigt angesichts hoher Energie- und Lohnkosten sowie geopolitischer Unsicherheiten. Auch die allgemeine wirtschaftliche Lage ist kritisch, da Österreichs Wirtschaft im ersten Quartal 2025 um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zurückging, was den dritten Rückgang in Folge darstellt. Laut forbes.swiss bleibt der wirtschaftliche Ausblick ungewiss.

Ein weiteres Alarmzeichen ist die zunehmende Abweisung von Insolvenzanträgen aufgrund „Mangel an Masse“, was bedeutet, dass viele Gläubiger voraussichtlich leer ausgehen werden. Trotz des Gründerbooms, der 2024 mit 36.673 Neugründungen einen neuen Rekord erreichte, besteht die Gefahr, dass viele dieser neuen Unternehmen in den ersten fünf Jahren scheitern, was die Zahl der Insolvenzen weiter erhöhen könnte. Im ersten Quartal 2025 meldeten 2004 Unternehmen Insolvenz an, was einem Anstieg von 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Privatinsolvenzen und Verschuldung

Interessanterweise ist die Zahl der Privatinsolvenzen im ersten Halbjahr 2025 um 2,1 Prozent auf 4.503 gesunken. Dieser Rückgang war jedoch nicht landesweit, da die Privatinsolvenzen in Wien um 7,3 Prozent zunahmen. Die Gesamtverbindlichkeiten deutscher Privatinsolvenzen stiegen auf 579,6 Millionen Euro, was im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg zeigt. Die durchschnittliche Verschuldung bei Privatinsolvenzen betrug 128.700 Euro, wobei Männer sich im Durchschnitt höher verschulden als Frauen. Diese Zahlen verdeutlichen die drängenden finanziellen Herausforderungen, denen viele Bürger gegenüberstehen.

Insgesamt zeigt die gegenwärtige wirtschaftliche Situation in Österreich Trends, die sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen stark belasten. Die wirtschaftlichen Unsicherheitsfaktoren stellen weiterhin erhebliche Herausforderungen dar und werfen die Frage auf, wie lange die Abwärtsspirale noch anhalten wird.

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OrtÖsterreich
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