Huss lobt Mattle: Weg zur Gesundheitsreform wird jetzt klar!

Huss lobt Mattle: Weg zur Gesundheitsreform wird jetzt klar!

Vienna, Österreich - Andreas Huss, seit Juli 2025 wieder turnusgemäß Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), hat die kürzlich geäußerten Bedenken des Tiroler Landeshauptmanns Anton Mattle zur Reform der Kassen der Österreichischen Gesundheitskasse ausdrücklich begrüßt. Mattle bezeichnete die Fusion der Gebietskrankenkassen als Fehler und forderte eine „Reform der Reform“. Huss hebt hervor, dass die klare Ansprache Mattle’s zu den Fehlern der ÖGK-Reform und der unzureichenden regionalen Präsenz erfreulich ist.

In der Diskussion über die Reform äußern auch Arbeitnehmervertreter Kritik und sehen zahlreiche Fehler in der als „misslungen“ bezeichneten Reform. Eine zentrale Herausforderung, die Huss ansprechen möchte, ist die Tatsache, dass Versicherte nicht eigenständig über ihre Beiträge entscheiden können und somit durch Arbeitgebervertreter „fremdbestimmt“ sind.

Wirtschaftliche Herausforderungen und Reformziele

Die ÖGK steht vor finanziellen Schwierigkeiten, mit einem prognostizierten Defizit von 900 Millionen Euro. Faktoren wie eine schwache Wirtschaftsentwicklung, steigende Arbeitslosigkeit sowie der demografische Wandel belasten die Beitragseinnahmen erheblich. Diese Herausforderungen führen zu einem Rekordanstieg bei Arztbesuchen und kostenintensiven Behandlungen, was die Belastung des Systems weiter erhöht, wie auf gesundheitskasse.at aufgeführt wird.

Huss betont die Notwendigkeit, finanzielle Mittel zurückzugewinnen, den Einfluss von Arbeitgebern und Privatversicherungen zu reduzieren und die regionale Versorgung zu stärken. Diese Aspekte sind zentrale Ziele für die angestrebte Reform. Darüber hinaus stellt die ÖGK sicher, dass medizinisch notwendige Leistungen unabhängig vom Alter, Wohnort oder sozialem Status bereitgestellt werden. Änderungen im Leistungskatalog ab 1. Juli umfassen unter anderem Anpassungen bei den Eigenkostenanteilen für diverse gesundheitliche Leistungen.

Der Rahmen der Gesundheitsreform

Die derzeit laufende Gesundheitsreform in Österreich ist die größte Strukturveränderung seit Jahrzehnten. Sie zielt darauf ab, die medizinische Versorgung zu verbessern und die Probleme im Gesundheitssystem anzugehen. Der Bund stellt bis 2028 jährlich über 2 Milliarden Euro zusätzlich für Gesundheit und Pflege bereit. Ein Gesamtbetrag von 14 Milliarden Euro wird durch Bund, Länder und Sozialversicherung aufgebracht, um eine qualitativ hochwertige Versorgung zu gewährleisten, wie auf sozialministerium.gv.at dargelegt wird.

Kernpunkte dieser umfassenden Reform sind die Stärkung des niedergelassenen Bereichs, Strukturreformen in Spitälern sowie der Ausbau digitaler Angebote. Insbesondere die Bereitstellung von 300 Millionen Euro jährlich für zusätzliche Kassenstellen soll zur Verbesserung der medizinischen Versorgung beitragen und die Zugänglichkeit erhöhen. Langfristig sollen Patient:innen von kürzeren Wartezeiten und einer wohnortnahen Versorgung profitieren.

Die Herausforderungen durch den demografischen Wandel und die Notwendigkeit, die Belastungen in den Spitälern zu verringern, erfordern eine koordinierte Umsetzung der geforderten Maßnahmen. Mit der Schaffung interdisziplinärer Teams in modernen Gesundheitszentren und der Einführung digitaler Gesundheitsanwendungen wird zusätzlich versucht, auf die Bedürfnisse der Bevölkerung besser einzugehen.

Insgesamt stehen die Verantwortlichen vor der Aufgabe, ein ausgewogenes und nachhaltiges Gesundheitssystem zu schaffen, das den Anforderungen einer alternden Gesellschaft gerecht wird. Huss sieht in der Expertise der Arbeitnehmervertreter eine wertvolle Ressource, um die Versorgung zu optimieren und lokale Bedürfnisse gezielt zu berücksichtigen.

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OrtVienna, Österreich
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