Großzügigkeit ohne Grenzen: Wo die Menschen mehr spenden!

Großzügigkeit ohne Grenzen: Wo die Menschen mehr spenden!

Nigeria, Afrika - Eine neue Untersuchung der Charities Aid Foundation (CAF) zeigt eindrücklich, dass Menschen in Ländern mit niedrigem Einkommen signifikant großzügiger sind als jene in wohlhabenden Nationen. Laut dem Bericht, der auf Daten von über 50.000 Befragten in 101 Ländern basiert, geben Menschen in Ländern mit niedrigem Einkommen im Durchschnitt 1,45 % ihres Einkommens für wohltätige Zwecke aus. Im Gegensatz dazu spenden Personen in hoch entwickelten Ländern lediglich 0,7 % ihres Einkommens. In Afrika liegt dieser Wert sogar bei 1,54 %, während er in Europa nur 0,64 % beträgt. Nigeria führt diese Liste an, indem es mit 2,83 % der Einkommen die höchste Spendenbereitschaft aufweist, während Deutschland und Frankreich mit 0,39 % und 0,45 % zu den Ländern mit den geringsten Spendenquoten unter den G7-Staaten gehören, gefolgt von Japan mit 0,16 %.

Die CAF-Studie, die als Grundlage des World Giving Index 2024 dient, zeigt, dass die Spendenmotivation stark von der persönlichen Herzensangelegenheit beeinflusst wird. Rund 65 % der Spender äußern, dass sie spenden, um eine solche Herzensangelegenheit zu unterstützen. Beliebte Spendenziele sind dabei Kinder- und Jugendhilfe sowie humanitäre Hilfe, die zusammen 55 % ausmachen. Interessant ist auch der Hinweis, dass jüngere Menschen zwischen 35 und 44 Jahren im Durchschnitt fast 1,5-mal so viel spenden wie ältere Personen im Alter von über 65 Jahren.

Generosität im globalen Vergleich

Im globalen Wettbewerb um Großzügigkeit zeigt der World Giving Index 2024, dass Indonesien nun zum siebten Mal in Folge den ersten Platz belegt. Mit über 90 % der Bevölkerung, die im vergangenen Jahr Geld gespendet haben, zeichnet sich Indonesien durch eine hohe Beteiligung an wohltätigen Zwecken aus. Die Studienergebnisse zeigen zudem, dass 4,3 Milliarden Menschen im Jahr 2023 weltweit Geld gespendet, Zeit investiert oder Fremden geholfen haben, was 73 % der erwachsenen Weltbevölkerung entspricht.

Deutschland belegt in diesem Kontext lediglich Platz 37. Die Befragung umfasste über 145.000 Menschen aus 142 Ländern, die angaben, ob sie im vergangenen Monat Geld für wohltätige Zwecke gespendet, einem Fremden geholfen oder Zeit für Freiwilligenarbeit investiert haben. Interessanterweise weist der Index auch auf größere Unterschiede zwischen verschiedenen Regionen hin: Nordeuropa ist generell großzügig, während Süd- und Osteuropa eher zurückhaltend agieren. In den letzten Jahren haben mehr als 75 Länder ihren Score im World Giving Index verbessert, was eine positive Entwicklung in der globalen Großzügigkeit zeigt.

Die Rolle der Regierungen und Empfehlungen

Die CAF-Studie hebt hervor, dass das Spendenverhalten nicht nur von Wohlstand, sondern auch von der staatlichen Förderung und der Wahrnehmung von Bedürftigkeit abhängt. Neil Heslop, Geschäftsführer der CAF, fordert eine grundlegende Veränderung traditioneller Finanzierungsmodelle. Zudem werden Regierungen geraten, gleiche Bedingungen für alle Wohltätigkeitsorganisationen zu schaffen, um die Spendenbereitschaft zu erhöhen. Es sollten Anreize geschaffen werden, um grenzüberschreitende Spenden zu erleichtern und die Zivilgesellschaft stärker in den Vordergrund des öffentlichen Lebens zu rücken.

Insgesamt zeigen die Ergebnisse der CAF-Studie und des World Giving Index 2024, dass trotz der Unterschiede in den Regionen weltweit ein erhöhter Trend zur Großzügigkeit zu beobachten ist. Insbesondere in Ländern mit hohem Einkommen sollte der Fokus auf der Erhöhung des Spendenbewusstseins und der Unterstützung lokaler Bedürftiger liegen, um eine solidarischere Gesellschaft zu fördern.

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OrtNigeria, Afrika
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