Großeinsatz nach Chlorgasaustritt im Freibad St. Martin: 100 Feuerwehrleute im Einsatz!

Großeinsatz nach Chlorgasaustritt im Freibad St. Martin: 100 Feuerwehrleute im Einsatz!

Freibad in St. Martin im Innkreis, 4931, Österreich - Am 9. Juli 2025 kam es frühmorgens im Freibad in St. Martin im Innkreis, Oberösterreich, zu einem erheblichen Vorfall, als ein Gasmessgerät Alarm schlug und den Austritt von Chlorgas anzeigte. Dabei wurde der Grenzwert überschritten, was umgehend zu einem Großeinsatz der Feuerwehr führte. Sechs Feuerwehren mit rund 100 Kräften waren vor Ort und agierten teilweise in Vollschutzanzügen, um die Lage zu bewältigen. Dies berichtet 5min.at.

Die Feuerwehr führte mehrere Maßnahmen durch, um die Gefahrenlage zu entschärfen. Hierzu gehörten die großräumige Absperrung des Geländes und die Erkundung des Technikraumes durch drei Trupps im höchsten Schutzlevel. In Zusammenarbeit mit den Einsatzkräften wurden Messungen durchgeführt und Chlorgasflaschen abgedreht, um den Gasaustritt zu stoppen. Der betroffene Raum wurde anschließend belüftet, bis die Chlorgaswerte unter die kritische Schwelle sanken. Die Einsatzdauer betrug etwa vier Stunden, die gegen 9 Uhr abgeschlossen werden konnte, ohne dass es zu Verletzten kam. Eine professionelle Dekontaminierung der Einsatzkräfte wurde ebenfalls sichergestellt.

Hintergrund und Gefahren von Chlorgas

Chlor wird in öffentlichen Schwimmbädern hauptsächlich zur Desinfektion des Wassers verwendet. Dieses Verfahren wird in Form von gasförmigem Chlor aus Flaschenbatterien durchgeführt, was gesundheitliche Risiken birgt, insbesondere bei unsachgemäßer Handhabung, wie beispielsweise beim Flaschenwechsel. Laut Informationen von Sifa-Sibe.de gab es in Deutschland zwischen 2010 und 2016 insgesamt 187 Chlorgas-Freisetzungen, wobei über 50% dieser Vorfälle mit Verletzten endeten.

Fehler beim Flaschenwechsel zählen häufig zu den Ursachen solcher gefährlichen Situationen. Chlor hat nicht nur stark reizende Eigenschaften, sondern wurde auch im Ersten Weltkrieg als chemischer Kampfstoff eingesetzt. Ein Vorfall in einer Chloranlage, bei dem ein Auszubildender aufgrund unzureichender persönlicher Schutzausrüstung verletzt wurde, verdeutlicht die Risiken im Umgang mit diesem Gefahrstoff.

Die Wichtigkeit von Sicherheitsvorkehrungen

Eine ordnungsgemäße Handhabung von Chlor inklusive geeigneter Schutzmaßnahmen ist unerlässlich, um Unfälle zu vermeiden. Die Empfehlungen aus dem Unfallgeschehen weisen darauf hin, dass organisatorische Schutzmaßnahmen sowie die Verwendung persönlicher Schutzausrüstung (PSA) verbessert werden müssen. Eine mögliche Alternative zur gegenwärtigen Methode wäre die Umstellung auf Elektolyse-Desinfektion, die als sicherer gilt.

Für die Anwohner und Besucher ist der Gesundheitsschutz von größter Bedeutung, denn Badegäste und die Umgebung können Keime ins Wasser bringen. Regelmäßige Kontrollen und eine sorgfältige Desinfektion sind erforderlich, um gesundheitliche Risiken zu minimieren, wie auch Oberösterreichischer Rundfunk betont.

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OrtFreibad in St. Martin im Innkreis, 4931, Österreich
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