Grazer Amoklauf: Täter als zurückhaltend beschrieben – Was jetzt folgt?
Grazer Amoklauf: Täter als zurückhaltend beschrieben – Was jetzt folgt?
Graz, Österreich - Ein Amoklauf am 18. Juni 2025 an der BORG Dreierschützengasse in Graz hat die Gemeinschaft erschüttert und zahlreiche Fragen aufgeworfen. Ein ehemaliger Schulkollege des Täters, der anonym bleiben möchte, beschrieb diesen als zurückhaltend und wenig gesprächig. Laut Kleine Zeitung suchte der Täter nie aktiv das Gespräch und war sozial isoliert, was zu der Debatte über die Ursachen und Präventionsmaßnahmen an Schulen Neues anstoßen könnte.
In den kommenden Tagen richten sich die Ermittlungen der Polizei auf Vernehmungen und Datenauswertungen. Die Anzahl der Schüsse des Täters bleibt bislang unbekannt, da weitere Erhebungen durchgeführt werden müssen. Wie Kurier berichtet, wurden die ersten Geräusche zunächst nicht als Schüsse identifiziert, und erst nach mehreren Knallgeräuschen wurde die Realität des Vorfalls klar. Die Obduktionsergebnisse der elf Todesopfer sind bisher nicht schriftlich vorgelegt worden.
Schulreform und Sicherheit
Norbert Urabl, der stellvertretende Direktor der betreffenden Schule, beschreibt die gegenwärtige Stimmung als emotional und voller Trauer. Er betont die Wichtigkeit regelmäßiger Notfallübungen, die nun entscheidend waren, um Schüler zu sensibilisieren. „Die Schüler wurden im Vorfeld über Verhaltensweisen bei einem Amoklauf informiert“, berichtet Urabl. Diese notwendigen Vorkehrungen halfen den Schülern, in der chaotischen Situation richtig zu reagieren.
Den Täter kannte Urabl nur vom Namen her, und ein normaler Schulbetrieb scheint ihm derzeit unvorstellbar. Dennoch wird eine schrittweise Rückkehr zu einem geregelten Schulalltag für die Schüler angestrebt, die dies wünschen. Die Schüler sollen die Möglichkeit erhalten, die Teile der Schule zu betreten, in denen kein Amoklauf stattfand.
Gesellschaftliche Reaktionen und Forderungen
Angesichts dieser dramatischen Ereignisse hat der Vater einer betroffenen Schülerin eine Petition ins Leben gerufen, die Reformen beim Zugang zu sozialen Medien fordert. Diese Maßnahmen sollen unter anderem auch eine Altersbeschränkung umfassen. Der Petitionsinitiator kritisiert, dass bestehende Maßnahmen wie Verschärfungen des Waffengesetzes und der Zugang zu psychologischen Hilfen nicht ausreichend sind, da der Schaden oft schon angerichtet ist. Die genauen Forderungen sind online abrufbar und sollen auf die Notwendigkeit präventiver Schritte hinweisen, die über die bisherigen Antworten hinausgehen.
In einem weiteren Rahmen wird auf die Herausforderungen der Gewaltprävention in Schulen verwiesen. Eine Studie von Schulpsychologie.at hebt bestimmte Programme hervor, die darauf abzielen, geschlechtsspezifische Unterschiede und Erfahrungen mit Gewalt in der Schule zu thematisieren. Diese Art der Forschung könnte in den kommenden Wochen noch relevanter werden, da Schulen strategische Wege finden müssen, um solche Tragödien in Zukunft zu verhindern.
Details | |
---|---|
Ort | Graz, Österreich |
Quellen |
Kommentare (0)