Graz unter Schock: Maturanten erhalten Erleichterungen nach Amoklauf
Graz unter Schock: Maturanten erhalten Erleichterungen nach Amoklauf
Graz, Österreich - Nach dem tragischen Amoklauf in Graz, bei dem ein 21-Jähriger am Dienstag zehn Menschen das Leben nahm, reagiert die österreichische Regierung mit Sofortmaßnahmen zur Unterstützung der betroffenen Schülerinnen und Schüler. So hat die Regierung Erleichterungen für die Maturantinnen und Maturanten des Bundes-Oberstufenrealgymnasiums „Dreierschützengasse“ angekündigt. Diese Erleichterungen werden in einem Gesetzesantrag festgehalten, der noch diese Woche im Nationalrat beschlossen werden soll. Laut OTS müssen die diesjährigen Maturant:innen keine mündliche Matura ablegen, falls sie dies nicht wünschen.
Die Leistungsbeurteilung für die Reifeprüfungszeugnisse erfolgt auf Basis des Jahreszeugnisses. Die betroffenen Schüler:innen haben bis zum 31. August 2025 Zeit, einen entsprechenden Antrag zu stellen. Diese Initiative wird mit der Unmöglichkeit einer regulären Durchführung der Reifeprüfung nach den normalen Regeln aufgrund des Amoklaufs begründet. Maturant:innen, die dennoch eine Prüfung ablegen möchten, können dies tun. Der Bildungsausschuss wird bereits morgen früh über den Gesetzesantrag beraten, die Plenardebatte findet am Mittwochabend statt, nach den Abstimmungen über das Doppelbudget 2025/26.
Hintergründe zum Amoklauf
Bei dem Amoklauf wurden am Dienstag mehrere Menschen verletzt und getötet, darunter Schüler im Alter zwischen 14 und 17 Jahren sowie eine Lehrerin. Der Täter, der während der mündlichen Maturaprüfungen aktiv war, konnte nur 13 Minuten nach den ersten Notrufen von der Polizei aufgefunden werden. Die Polizei erhielt die ersten Meldungen um 9:55 Uhr und war bereits um 10:01 Uhr am Tatort. Um 10:08 Uhr waren die Cobra-Einsatzkräfte im Gebäude, und der Täter wurde um 10:13 Uhr tot aufgefunden. Er hatte legale Waffen, darunter eine Schrotflinte und eine Pistole, die er jedoch nicht führen durfte, berichtet SN.
Im Wohnsitz des Täters wurden eine nicht funktionstüchtige Rohrbombe sowie Anschlagspläne gefunden. Die Tatrekonstruktion ist derzeit im Gange, wobei mehrere Hundert Personen befragt werden. Der Täter ist bekannt für seine Aktivität in einem Grazer Sportschützenverein. Wichtig zu erwähnen ist, dass unter den Opfern des Amoklaufs keine Maturantinnen und Maturanten waren. Verletzte im Alter von 15 bis 26 Jahren wurden stabil gemeldet, außer zwei Rumänen und einer Person aus dem Iran. Folgetherapien sind bei einigen Verletzten notwendig.
Krisenintervention und Prävention
Die tragischen Ereignisse in Graz werfen Fragen über den Umgang mit Krisensituationen an Schulen auf. Notfallsituationen wie Amokläufe erfordern schnelles Handeln und eine gründliche Vorbereitung, um das Wohl aller Beteiligten zu sichern. Schulen sollten über Notfallpläne verfügen, die Verantwortlichkeiten definieren und sichere Kommunikationswege garantieren. Wie auf schulische-gewaltpraevention.org erwähnt, ist eine regelmäßige Schulung der Lehrkräfte und das Einrichten von Krisenteams in Schulen ausschlaggebend für ein effektives Handeln.
Im Zuge des Amoklaufs haben Nachahmungstäter Drohungen ausgesprochen, die zusätzliche Besorgnis erregen. So gab es unter anderem eine Bombendrohung gegen den Grazer Hauptbahnhof, sowie Drohschreiben gegen eine weitere Schule. Kriseninterventionsteams des Roten Kreuzes sowie Schulpsychologen sind aktiv, um den Betroffenen und deren Angehörigen Unterstützung zu bieten.
In Anbetracht dieser bedauerlichen Entwicklungen müssen Politik und Gesellschaft gemeinsam daran arbeiten, Gewaltbereitschaft zu verringern und den Schutz von Schüler:innen zu gewährleisten. Die Öffentlichkeit ist aufgefordert, den sensiblen Umgang mit Ereignissen dieser Art zu wahren, um ein Klima der Angst zu vermeiden.
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Ort | Graz, Österreich |
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