Gletschersturz in der Schweiz: Dorf Blatten unter Schutt begraben!

Blatten, Schweiz - Am 28. Mai 2025 kam es zu einem katastrophalen Gletschersturz im Kanton Wallis, Schweiz. Das evakuierte Bergdorf Blatten wurde dabei fast vollständig unter einer Schlammlawine begraben. Nahezu 90 Prozent des Dorfes sind betroffen, und viele Gebäude sind zerstört oder unter Schutt begraben. Der immense Druck von etwa neun Millionen Tonnen Schuttmaterial, das sich auf dem Birchgletscher abgelagert hat, führte zum Abbruch eines großen Teils des Gletschers und zu einem verheerenden Murenabgang.
Wie dolomitenstadt.at berichtet, begann die Suchaktion nach einem vermissten 64-jährigen Einheimischen bereits am selben Tag, blieb jedoch bis Mitternacht erfolglos. Die Evakuierung der rund 300 Einwohner von Blatten hatte bereits in der Vorwoche stattgefunden, um sie vor den zu erwartenden Gefahren zu schützen. Am Nachmittag um 15:30 Uhr ereignete sich der Gletscherabbruch, bei dem eine Schuttmenge von schätzungsweise drei Millionen Kubikmetern in das Dorf stürzte.
Ursachen und Folgen
Der Auslöser des Gletscherabgangs war ein langsamer Bergsturz am Kleinen Nesthorn, einem fast 3.800 Meter hohen Berg oberhalb des Birchgletschers. Die Geologen stuften den Gletscherabbruch und den anschließenden Murenabgang als historisch „beispiellos“ ein. Aufgrund der Gefährdung durch mögliche weitere Abgänge ist die Situation im Tal weiterhin kritisch. Der Fluss Lonza ist auf etwa zwei Kilometern gestaut, was potentielle Überschwemmungen und zusätzliche Evakuierungen zur Folge haben könnte.
Der Gemeindepräsident Matthias Bellwald äußerte sich betroffen über die Ereignisse und betonte den Willen der Gemeinschaft, die Schäden zu beheben und Wiederaufbau zu betreiben. Erste Einschätzungen deuten darauf hin, dass, abgesehen von dem vermissten Einheimischen, keine Menschen zu Schaden gekommen sind. Die Bundespräsidentin und Minister nehmen ebenfalls an der Krisenbewältigung im Katastrophengebiet teil und bieten Unterstützung an, so tagesschau.de.
Schwere Naturereignisse in der Schweiz
Die aktuellen Ereignisse reißen eine lange Geschichte folgenschwerer Bergstürze und Gletscherabbrüche in der Schweiz auf. Historisch betrachtet gab es zahlreiche derartige Katastrophen, wie der Gletscherabbruch bei Mattmark im Jahr 1965, bei dem 88 Menschen starben, oder der Bergsturz bei Flims, der vor etwa 10.000 Jahren stattfand und als einer der größten bekannten gilt. Diese jüngsten Ereignisse stellen ein weiteres Kapitel in der Geschichte der Naturkatastrophen in den Alpen dar, wie in einer Übersicht von watson.ch erläutert wird.
Es bleibt abzuwarten, wie die betroffene Gemeinschaft mit den verheerenden Folgen des Gletschersturz umgehen wird und welche Maßnahmen ergriffen werden, um zukünftige Risiken zu minimieren, während die Suche nach dem vermissten Bewohner fortgesetzt wird.
Details | |
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Vorfall | Naturkatastrophe |
Ursache | Bergsturz |
Ort | Blatten, Schweiz |
Quellen |