Gleicher Rentenanspruch? Kärntner Frauen fordern faire Pensionen!

Gleicher Rentenanspruch? Kärntner Frauen fordern faire Pensionen!

Kärnten, Österreich - Der Equal Pension Day in Kärnten fällt auf den 10. August und macht auf die signifikanten Unterschiede in der Altersversorgung zwischen den Geschlechtern aufmerksam. Dieses Datum symbolisiert, dass Männer bis zu diesem Zeitpunkt bereits so viel Pension erhalten haben, wie Frauen erst zum Jahresende erreichen. Wie Klick Kärnten berichtet, beträgt die Pensionslücke zwischen Männern und Frauen in Kärnten 39,1 Prozent, was bedeutet, dass Frauen im Alter rund 40 Prozent weniger Pension erhalten als ihre männlichen Kollegen. Diese Unterschiede sind das Ergebnis lebenslanger Benachteiligungen, einschließlich niedrigerer Einkommen, Teilzeitbeschäftigung und unbezahlter Sorgearbeit.

Claudia Arpa, Bundesrätin aus Kärnten, weist darauf hin, dass die Ursachen dieser Ungleichheiten in der ungleichen Bezahlung und der Tatsache liegen, dass Frauen häufig in Teilzeit arbeiten oder unbezahlte Care-Arbeit leisten. Der Kärntner Frauenbericht zeigt zudem, dass unbezahlte und schlecht bezahlte Sorgearbeit, zusammen mit Erwerbsunterbrechungen, zu niedrigeren Altersvorsorgeansprüchen und einer höheren Armutsgefährdung führen. Es besteht somit ein dringender Handlungsbedarf.

Politische Maßnahmen zur Verringerung der Pensionslücke

Die Regierung hat bereits Schritte unternommen, um die strukturelle Benachteiligung von Frauen zu bekämpfen. Dazu gehört ein Bundesregierungsprogramm, welches die bessere Bewertung von Care-Arbeit vorsieht. Das Ziel ist klar: Frauen in Kärnten sollen in der Lage sein, von ihrer Arbeit gut leben zu können und eine faire Pension zu erhalten. Wie ÖGB berichtet, ist der österreichweite Equal Pension Day am 7. August ein weiteres Datum, das auf diese Problematik hinweist.

Die durchschnittliche Pension für Frauen in Österreich beträgt derzeit 1.527 Euro, während Männer im Durchschnitt 2.535 Euro erhalten, was eine Differenz von 39,7 Prozent oder 1.008 Euro ausmacht. Diese Pensionsunterschiede haben sich im Vergleich zum Vorjahr nur minimal verringert. Experten prognostizieren, dass es über 100 Jahre dauern könnte, bis die Pensionslücke bei anhaltendem Trend geschlossen ist. Ein Schritt zur Verbesserung der Situation ist die schrittweise Anhebung des Frauenpensionsalters von 60 auf 65 Jahre ab Januar 2024.

Ursachen und Empfehlungen für hochqualifizierte Arbeitszeitmodelle

Ein erhebliches Problem ist, dass rund jede dritte Frau nicht direkt von ihrem Job in die Pension übertritt; bei Arbeiterinnen ist es sogar jede zweite. Die Gründe dafür sind vielfältig: Mehrfache Arbeitsbelastungen, Care-Arbeit, gesundheitliche Probleme und fehlende Arbeitsplätze für ältere Menschen tragen dazu bei. Über Bundesstiftung Gleichstellung wird darauf hingewiesen, dass für höhere Pensionsleistungen gezielte Maßnahmen notwendig sind, wie eine bessere Anrechnung von Kindererziehungszeiten, ein Rechtsanspruch auf einen Kinderbildungsplatz ab dem ersten Geburtstag sowie die Schaffung fairer und gesunder Arbeitsbedingungen.

Der Gender Pension Gap zeigt sich besonders stark in den Bundesländern. Laut dem Negativ-Ranking erhalten Frauen in Vorarlberg 46,7 Prozent weniger Pension, gefolgt von Oberösterreich mit 45,1 Prozent und Tirol mit 43,6 Prozent. Kärnten belegt den achten Platz im Ranking mit einer Pensionslücke von 39,1 Prozent. Maßnahmen wie die Einführung der Teilpension im Jahr 2026 sollen Frauen in belastenden Berufen entlasten und Care-Arbeit als Schwerarbeit anerkennen.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass eine umfassende Strategie zur Verringerung der Pensionslücke erforderlich ist, um die soziale und wirtschaftliche Gleichstellung der Geschlechter zu fördern und Altersarmut bei Frauen zu verhindern. Es gilt, die gesellschaftlichen Barrieren zu überwinden und eine faire Arbeitsteilung sowohl in bezahlter als auch unbezahlter Arbeit zu erreichen.

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OrtKärnten, Österreich
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