Gesundheitshotline 1450: Ärztliche Einbindung für bessere Versorgung gefordert!
Gesundheitshotline 1450: Ärztliche Einbindung für bessere Versorgung gefordert!
Wien, Österreich - Die Gesundheitshotline 1450 soll bis 2026 ausgeweitet werden, um Bürgerinnen und Bürgern garantierte Arzttermine anzubieten. Dies hat die Bundesregierung bekannt gegeben. Die Initiative wird von der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien positiv aufgenommen, jedoch wird um die Beteiligung der Ärzteschaft an diesem Prozess geworben. Johannes Steinhart, Präsident der Kammer, betont, dass die Einbindung der Ärzte von Anfang an essenziell ist, insbesondere um die Fragen der Verantwortung für die Termingarantie zu klären.
Es gibt Bedenken gegenüber der Schaffung paralleler Strukturen im gesundheitlichen Sektor. Die Kammer fordert daher, dass der bestehende Ärztefunkdienst in Wien gestärkt wird, um eine effiziente Gesundheitsversorgung sicherzustellen. Naghme Kamaleyan-Schmied, Vizepräsidentin der Kammer, hebt die Notwendigkeit hervor, eine breite Versorgung sicherzustellen, welche durch mehr Kassenplanstellen und geringere bürokratische Hürden erreicht werden kann.
Ersteinschätzung und Telefonberatung
Die telefonische Gesundheitsberatung 1450 ist seit November 2019 verfügbar und bietet rund um die Uhr Unterstützung für Personen mit gesundheitlichen Problemen. Diese Hotline wird als niederschwellige Erstanlaufstelle für Gesundheitsfragen und akute Symptome genutzt. Die Beratung erfolgt durch speziell geschultes, diplomiertes Gesundheits- und Krankenpflegepersonal, das auch Informationen über nahegelegene Ärzte und deren Öffnungszeiten bereitstellt. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass 1450 keine ärztliche Behandlung ersetzt und keine Diagnosen stellt, sondern der ersten Orientierung dient.
In medizinischen Notfällen, wie schweren Unfällen oder akuter Atemnot, sollte der Rettungsnotruf 144 kontaktiert werden. Die Hotline zielt darauf ab, schnelle Hilfe bei akuten Symptomen zu bieten und die Bürger im Gesundheitssystem zu orientieren, doch ersetzt sie nicht die ärztliche Diagnose, die für viele Patienten nach wie vor von zentraler Bedeutung ist.
Digitale Transformation im Gesundheitswesen
Parallel zu diesen Entwicklungen wird die „eHealth-Strategie Österreich“ ausgearbeitet, welche die Verbesserung der Gesundheitsversorgung durch digitale Technologien zum Ziel hat. Diese Strategie soll bis 2030 digitale Gesundheitsapps, Online-Terminbuchungen sowie Videokonsultationen etablieren und fokussiert auf den digitalen Zugang zum Gesundheitssystem für alle Bürgerinnen und Bürger. Ab 2025 sind erste digitale Gesundheitsanwendungen im Rahmen eines Pilotprojekts geplant.
Diese Anwendungen sind besonders für Menschen mit chronischen Erkrankungen gedacht und sollen Ärzten helfen, die Gesundheitszustände ihrer Patienten besser zu verfolgen und Behandlungen anzupassen. Um den flächendeckenden Einsatz dieser Anwendungen zu ermöglichen, wird ab Ende Juli 2025 an den erforderlichen Voraussetzungen gearbeitet. Krankenkassen werden die Apps auf medizinische Qualitätsstandards und Datenschutz prüfen, bevor Ärztinnen und Ärzte sie verschreiben können.
Der Ausbau der elektronischen Gesundheitsakte ELGA ist ebenfalls vorgesehen, um den Zugriff auf Gesundheitsdaten für Ärzte und Patienten zu verbessern. Mit diesen Schritten möchte die österreichische Bundesregierung den digitalen Wandel im Gesundheitswesen vorantreiben und die Effizienz sowie die Qualität der medizinischen Versorgung erhöhen. Mitarbeiter der Gesundheitshotline 1450 werden in der Lage sein, auf ELGA zuzugreifen und auch Arzttermine zu vereinbaren, was die Arztbesuche der Patienten optimieren könnte. Gesundheitsminister Johannes Rauch betont in diesem Zusammenhang die höchste Priorität der Datensicherheit.
Für die Digitalisierung des Gesundheitssystems stellen Bund, Länder und Sozialversicherung jährlich 51 Millionen Euro zur Verfügung. Diese Investitionen sollen sicherstellen, dass die Einführung der neuen Systeme erfolgreich verläuft und die Gesundheitsversorgung in Österreich in der Zukunft auf einem hohen Niveau bleibt.
Details | |
---|---|
Ort | Wien, Österreich |
Quellen |
Kommentare (0)