Filialsterben in Österreich: Banken schließen stetig und Gebühren steigen rasch!
Filialsterben in Österreich: Banken schließen stetig und Gebühren steigen rasch!
Österreich - In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich die Bankenlandschaft in Österreich drastisch verändert. Während die Anzahl der Bankfilialen stark zurückgeht, steigen gleichzeitig die Gebühren für Kontoführung und Finanzdienstleistungen kontinuierlich an. 5min.at berichtet, dass seit 2005 rund 30 % aller Bankfilialen geschlossen wurden, was mehr als 1.500 Standorte entspricht.
Der Rückgang der Filialen betrifft insbesondere Raiffeisen und Volksbanken. Laut dem Momentum Institut waren 2005 noch etwa 5.046 Bankfilialen in Österreich geöffnet. Zuletzt, im Jahr 2024, sank diese Zahl auf lediglich 3.526 Filialen. Dies verdeutlicht den starken Trend hin zu weniger physischen Bankstandorten, besonders in ländlichen Gebieten.
Filialsterben im Detail
Raiffeisen hat zwischen 2005 und 2024 die meisten Filialen geschlossen und musste 758 Standorte aufgeben, was einem Rückgang von einem Drittel des ursprünglichen Netzes entspricht. Auch die Volksbanken erlitten erhebliche Verluste: Ihre Anzahl reduziert sich von 550 auf nur noch 233. Sparkassen reduzierten ihre Filialen von 1.063 auf 742.
Banktyp | Filialen 2005 | Filialen 2024 | Rückgang |
---|---|---|---|
Raiffeisen | 2.280 | 1.522 | 758 |
Volksbanken | 550 | 233 | 317 |
Sparkassen | 1.063 | 742 | 321 |
Aktienbanken | 921 | 857 | 64 |
Bausparkassen | 56 | 72 | +16 |
Im Gegensatz dazu haben sich Bausparkassen von 56 auf 72 Filialen erhöht, was einen Anstieg von 29 % darstellt. Während große Aktienbanken wie Bank Austria und BAWAG nur eine geringe Anzahl von Filialen geschlossen haben, ist der Rückgang in anderen Sektoren alarmierend.
Steigende Gebühren trotz Filialschließungen
Ein ebenso besorgniserregender Trend ist der Anstieg von Bankgebühren. Diese stiegen seit 2005 um insgesamt 62 %. Besonders signifikant sind die Erhöhungen zwischen 2021 und 2024, in denen die Gebühren um 33 % anstiegen, was mehr als doppelt so hoch ist wie die allgemeine Inflation von rund 20,5 %. Die Nationalbank hat reagiert und stellt selbst Bankomaten in Regionen auf, wo private Banken nicht mehr präsent sind.
Die Bankenbranche führt die Filialschließungen auf einen digitalen Wandel und verändertes Kundenverhalten zurück. Kunden wählen zunehmend Online-Banking, wodurch die Rolle der Filialen als reine Beratungszentren in den Vordergrund rückt. Diese Entwicklungen könnten langfristig nicht nur die Bankenlandschaft, sondern auch die Infrastruktur ländlicher Gemeinden erheblich beeinflussen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Schließungen von Bankfilialen nicht nur Auswirkungen auf die Erreichbarkeit von Bankdienstleistungen haben, sondern auch die Gebührenstruktur im Finanzsektor neu definieren. Laut TT.com fühlen sich viele Kunden durch die stetig steigenden Gebühren und das geringere Angebot in ihrer Mobilität und finanziellen Flexibilität eingeschränkt, was auf einen dringenden Handlungsbedarf seitens der Banken hinweist.
Die aktuellen Trends werfen Fragen über die Zukunft des Bankensystems in Österreich auf. Momentum Institut hebt hervor, dass die Schließungen von Filialen auch zu einem Verfall von Ortskernen und zur Entstehung von bankenlosen Zonen führen können, was vor allem in ländlichen Gebieten zu spüren sein wird.
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Ort | Österreich |
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