Erdrutsch in den Dolomiten: Staatsstraße gesperrt – Tragödie und Notstand!

Erdrutsch in den Dolomiten: Staatsstraße gesperrt – Tragödie und Notstand!

Borca di Cadore, Italien - Am 1. Juli 2025 kam es in den Dolomiten zu einem verheerenden Erdrutsch, der die Staatsstraße 51 zwischen San Vito di Cadore und Cortina d’Ampezzo unpassierbar machte. Dieser Unglücksfalle trat nach mehr als zwei Stunden heftigem Regen auf und zog massive Trümmerbewegungen nach sich. Der Erdrutsch, der sich vom Marcora-Gipfel im Gebiet von Belluno löste, bewegte sich in einem Gebiet, das bereits als instabil eingestuft war. Nach einem Hubschrauberflug wurden die Ausmaße des Schadens festgestellt, was die Notwendigkeit zur Installation von Alarmsystemen zur Überwachung solcher Bewegungen offenbarte. Zudem wird der Einsatz hochauflösender Videokameras zur weiteren Verbesserung der Überwachungssysteme in Betracht gezogen.

Die heftigen Gewitter, die auch in Südtirol stattfanden, führten zu weiteren Schwierigkeiten, darunter überflutete Keller, Murenabgänge und gesperrte Straßen. Innerhalb von zwei Stunden wurden rund 100 Einsätze der Einsatzkräfte registriert. Während dieser Unwetterperiode trat auch ein Fluss nahe Bardonecchia über die Ufer. Tragischerweise wurde ein 70-jähriger Mann tot geborgen, nachdem er von Wasser und Schlamm mitgerissen worden war. Seine Leiche wurde im Fluss Merdovine gefunden, etwa 400 Meter von seinem Fahrzeug entfernt.

Notstand in Belluno

Infolge des Erdrutsches in Borca di Cadore, das ebenfalls durch starke Regenfälle verursacht wurde, erklärte die Regionalregierung den Notstand. Diese Lawine aus Schlamm und Geröll beschädigte 20 Häuser, jedoch gab es glücklicherweise keine Verletzten. Mehrere Personen mussten vorsorglich evakuiert werden. Roberto Padrin, der Präsident der Provinz Belluno, versicherte, dass die Region gut auf das Ereignis vorbereitet war, was Schlimmeres verhindern konnte. Dies sei vor allem auf die Arbeiten zurückzuführen, die nach einer ähnlichen Katastrophe im Jahr 2009 durchgeführt wurden, bei der zwei Menschen starben. Damals wurden Schutzbecken und Alarmanlagen installiert.

Erdrutschrisiko in Italien

Italien gilt als europäisches Epizentrum für Erdrutsche mit über 636.000 dokumentierten Fällen. Historische Aufzeichnungen reichen bis in die Antike zurück. Geologische Instabilität, Hanglagen und intensive Regenfälle sind einige der Ursachen für diese Naturereignisse. Ein erschreckendes Datenbild liefert, dass im Jahr 2024 bereits 129 Erdrutsche registriert wurden und in den ersten fünf Monaten des Jahres 2025 zehn weitere Vorfälle verzeichnet wurden. Besonders betroffen waren die Regionen Mittel- und Süditalien, wo etwa 2,2 % der Bevölkerung, das sind über 1,3 Millionen Menschen, in Gebieten mit hoher Erdrutschgefährdung leben.

Erdrutsche haben katastrophale Auswirkungen, die über zerstörte Häuser und blockierte Verkehrswege hinausgehen. Oftmals erleiden die Menschen in ländlichen Regionen gravierende Folgen für ihre Existenzen. Fehlende Frühwarnsysteme und ein lückenhaftes Risikobewusstsein erschweren zudem die Vorsorge. In Anbetracht des Klimawandels, der zu intensiveren Niederschlägen führt, steht Italien vor wachsenden Herausforderungen in diesem Bereich. Der Einsatz von Technologien zur Früherkennung ist vorhanden, wird jedoch häufig durch Budgetfragen und organisatorische Mängel behindert.

In der aktuellen Situation wird deutlich, dass Italien einen entschlossenen und systematischen Ansatz benötigt, um die Gefahren von Erdrutschen einzudämmen und die Sicherheit seiner Bevölkerung zu gewährleisten. Die Ereignisse der letzten Tage sind ein weiterer Weckruf, der zeigt, wie wichtig technische Lösungen und politischer Wille sind, um die Risiken in den betroffenen Regionen zu minimieren.

Für weitere Informationen siehe auch Dolomitenstadt, WDR und Im Ticker.

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OrtBorca di Cadore, Italien
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