Die Fahrprüferanzahl in Bayern ist gestiegen, und zwar um 25 Prozent seit 2020. Laut dem Tüv Süd, der einzigen Organisation, die dort Führerscheinprüfungen durchführen darf, gibt es über 400 Mitarbeiter, die jährlich neue Stellen schaffen. Diese Entwicklung ist wesentlich, da Fahrschüler normalerweise zwischen einer und drei Wochen auf ihre Führerscheinprüfung warten müssen, gelegentlich sogar länger aufgrund von Personalengpässen.
In Bayern besteht ein „Prüfungsmonopol“, das besagt, dass nur der Tüv Süd Fahrerlaubnisprüfungen durchführen darf. Dies basiert auf dem Paragraphen zehn des Kraftfahrsachverständigengesetzes (KfSachvG), um die Anzahl der technischen Prüfstellen einzuschränken. In anderen Bundesländern sind Prüfstellen wie die Dekra oder der Tüv Nord dafür zuständig.
Die Ampel-Bundesregierung plant jedoch, dieses Prüfungsmonopol aufzuheben. Das Bundesverkehrsministerium plant eine erneute Diskussion darüber im Herbst. Bayern zeigt sich diesem Vorhaben gegenüber zurückhaltend und bevorzugt das bestehende System, da es sich bewährt hat und über Jahre hinweg gewachsen ist.
Der ADAC berichtet über Engpässe und Wartezeiten bei Fahrprüfungen in einzelnen Städten wie München und Berlin, insbesondere bei Motorradprüfungen. Es wird erwartet, dass zukünftig mehr Fahrerlaubnisprüfungen stattfinden werden, was eine Herausforderung für die Verfügbarkeit von Prüfern darstellen könnte.
Ein Sprecher des ADAC betont, dass die Lösung nicht allein in der Aufhebung des „Prüfungsmonopols“ liegt. Eine Öffnung zur Zulassung als Sachverständige im Prüfwesen auch für Personen ohne Ingenieursstudium könnte langfristig die Kapazität im Prüfwesen erhöhen und die Verfügbarkeit sicherstellen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussionen um das Prüfungsmonopol und die steigende Anzahl von Fahrprüfern in Bayern weiterentwickeln werden. Die Situation könnte in Zukunft eine Neustrukturierung des Prüfsystems erforderlich machen, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.
