Vor drei Jahren wurde in Oberwart ein innovatives Projekt ins Leben gerufen, das mittlerweile an mehreren Standorten im Burgenland floriert. Mit der Eröffnung des ersten Sonnenmarktes und Sonnencafés setzte das Land ein Zeichen im Kampf gegen Armut und soziale Ausgrenzung. Inzwischen wurden insgesamt sechs Sozialmärkte und ein mobiler Markt in Jennersdorf etabliert, unterstützt durch die Sozialen Dienste Burgenland, die Volkshilfe und „Soogut“. Diese Märkte bieten nicht nur kostengünstige Lebensmittel, sondern auch eine Plattform für soziale Teilhabe und Gemeinschaft.
„Soziale Gerechtigkeit steht im Mittelpunkt unserer politischen Agenda. Hier ist das Burgenland Vorreiter in ganz Österreich“, sagte Soziallandesrat Leonhard Schneemann. Er stellte fest, dass das Ziel, flächendeckende Sozialmärkte zu etablieren, nun erreicht ist. Die Märkte fungieren nicht nur als Verkaufsstellen, sondern auch als Begegnungsräume, in denen Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter Betroffenen helfen, aus der Armuts- und Schuldenspirale auszubrechen.
Verfügbarkeit und Verbrauch von Produkten
In den Sonnenmärkten können berechtigte Personen Produkte des täglichen Bedarfs bis zu einem Drittel günstiger erwerben. Die Zielgruppe sind Bürgerinnen und Bürger Burgenlands mit einem Nettoeinkommen unter 1.572 Euro monatlich als Einzelperson oder unter 2.358 Euro in einem Zweipersonenhaushalt. Über 1.800 Personen haben bereits eine Berechtigungskarte erworben, was die hohe Nachfrage nach diesen Sozialdienstleistungen unterstreicht.
Die meisten Käufer sind etwa 54 Jahre alt, darunter viele Mindestpensionisten. Regelmäßig werden in den Märkten 40 bis 50 Einkäufe pro Tag gezählt. Darüber hinaus haben die sozialen Märkte auch zur Schaffung von Arbeitsplätzen beigetragen – rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind angestellt, zusätzlich engagieren sich etwa 85 Ehrenamtliche, vor allem Pensionisten, was zu etwa 26.000 Arbeitsstunden pro Jahr führt.
Wissenschaftliche Begleitung und Nachhaltigkeit
Die Fachhochschule Burgenland begleitet das Projekt wissenschaftlich und bestätigt die Notwendigkeit solcher Einrichtungen in der Region. Das Konzept zielt nicht nur auf die unmittelbare Unterstützung von bedürftigen Menschen, sondern auch auf nachhaltige Strukturen zur Bekämpfung sozialer Ungerechtigkeit. Die sozialen Märkte sind somit auch ein wichtiger Bestandteil des Nachhaltigkeitsdialogs im Burgenland.
Soziallandesrat Schneemann betont die langfristige Bedeutung dieser Märkte: „Die Sonnenmärkte und Sonnencafés sind nicht nur ein einzigartiges Modell gegen soziale Ausgrenzung in Österreich, sondern fördern auch die Nachhaltigkeit“. Das Land Burgenland hat sich verpflichtet, diese sozialen Einrichtungen auch in Zukunft zu unterstützen und sicherzustellen, dass sie den Menschen in der Region zugutekommen.
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