In der letzten Sitzung des Neusiedler Gemeinderats stand ein Thema im Mittelpunkt, das die Gemüter bewegt: die Standortfrage für das Adventdorf. Unter dem Titel „Adventdorf zurück am Anger“ sorgte die Debatte dafür, dass viele Bürgerinnen und Bürger lebhaft ihre Meinungen einbrachten. Der Streitpunkt ist klar: Wo soll das Weihnachtsdorf am besten platziert werden? Einige Stimmen in der Bevölkerung sprechen sich für die Lage am See aus, während andere den zentraleren Ort bevorzugen, um auch die lokale Wirtschaft zu unterstützen.
Um die Hintergründe zu verstehen, ist ein Blick in die Geschichte empfehlenswert. Das Adventdorf hat eine lange Tradition und war lange Zeit am Anger, direkt im Zentrum der Stadt, beheimatet. Doch die Pandemie brachte diese Tradition zum Stillstand und zwingt die Verantwortlichen nun, sich mit den neuen Gegebenheiten auseinanderzusetzen. Nach der Ausfallzeit wurde 2022 ein Adventdorf am See organisiert, das schnell Anklang fand. Letzte Saison erlebte das Dorf eine Umstellung, als die Hütten in einem neuen Layout aufgestellt wurden, was jedoch die Debatte um den besten Standort nicht beendete.
Argumente für einen Wechsel
FPÖ-Gemeinderat Josef Brandhuber äußerte klare Bedenken über den aktuellen Standort am See. Er argumentiert, dass durch die Lage am Strandbad potenzielle Käufer aus dem Ortszentrum abgezogen werden, was negative Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft haben könnte. Zudem macht er auf die Umständlichkeit aufmerksam, die für viele die Anreise zum Adventdorf mit sich bringt. „Der Anger bietet einen malerischen Platz im Herzen der Stadt,“ betont Brandhuber. Er sieht das Adventdorf als Möglichkeit, das Zentrum mehr zu beleben und die Geschäfte in der Nähe zu unterstützen.
Der Kontrast zwischen den Ansichten wird auch durch einen Änderungsantrag der SPÖ deutlich. Sie schlagen vor, das Adventdorf im Jahr 2024 am Strandbad zu belassen, aber für 2025 eine Bürgerbefragung durchzuführen, um zu entscheiden, wo das Adventdorf platziert werden soll. Dies könnte eventuell ein Möglichkeit bieten, die Wünsche der Bevölkerung besser einzufangen. Der Abänderungsantrag erhielt im Gemeinderat überwiegend Zustimmung, jedoch nicht ohne Widerstand.
Debatten und Konsequenzen
Die Diskussion im Gemeinderat war hitzig, was zeigt, wie wichtig dieses Thema den Bürgern ist. Rainer Fussenegger von den Grünen sprach sich gegen die Bürgerbefragung aus und verwies darauf, dass die gewählten Vertreter dafür da sind, Entscheidungen im Interesse der Bürger zu treffen. „Wir sind gewählt, um die Interessen der Neusiedlerinnen und Neusiedler zu vertreten. Das ist unsere Verantwortung,“ erklärte Fussenegger und wies darauf hin, dass eine Umfrage wie eine Unsicherheit seitens der Gemeinderäte scheinen könnte.
Ein Wandel der Traditionsveranstaltung steht somit an, und die Entscheidungen, die in den kommenden Monaten getroffen werden, könnten weitreichende Auswirkungen auf die künftige Gestaltung des Adventdorfes in Neusiedl haben. Die Diskussion zeigt deutlich, wie verschiedene Ansichten aufeinandertreffen und welche Rolle die Öffentlichkeit bei solchen Entscheidungen spielt. Ein Teil der Bürger möchte gehört werden, während ein anderer Teil auf die Verantwortung der gewählten Vertreter vertraut.
Für viele bleibt die zentrale Frage: Wo wird die Neusiedler Weihnachtsstimmung künftig gefeiert? Der Ausgang dieser Debatte wird die nächsten Schritte des Adventdorfes nachhaltig beeinflussen. Um mehr über die Hintergründe und Meinungen zu erfahren, kann der ausführliche Bericht auf www.bvz.at nachgelesen werden.