Mikel Arteta, der Trainer von Arsenal, hat eine spezielle Vorliebe dafür, alle in seiner Umgebung im Dunkeln tappen zu lassen. In seinen Augen ist es das beste Spiel, alle zum Rätseln zu bringen - die eigenen Spieler, die Fans, die Journalisten und vor allem die Gegner.
Ein perfektes Beispiel dafür ist das Rätsel um Bukayo Saka, der nach einem Spiel mit der englischen Nationalmannschaft am 10. Oktober eine Nachricht an einen Arsenal-Mediziner sendete, dass seine Hamstring-Verletzung nicht schwer sei. Doch über zwei Wochen später gibt es immer noch keine klare Aussage von Arteta über den Zustand seines Spielers. Während Saka nach eigener Aussage einsatzbereit war, blieb er sowohl im Spiel gegen Bournemouth als auch in der Champions-League-Partie gegen Schachtar Donezk unberücksichtigt.
Die Geheimniskrämerei von Arteta
Obwohl Arteta in seiner Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Bournemouth sagte, dass Sakas Verletzung nicht ernst sei, ließ er in den folgenden Tagen mehr Fragen aufkommen als er beantwortete. Während Sky Sports Berichte über Sakas Abwesenheit aus dem Training veröffentlichte, überraschte Arteta die Medien kurze Zeit später mit der Aussage, dass Saka doch trainiert habe und eine Teilnahme am nächsten Spiel nicht ausgeschlossen sei. Solche Widersprüche scheinen Teil seiner Strategie zu sein.
Die Verwirrung um Saka und andere Spieler ist kein Einzelfall. Arteta hat sich einen Ruf erarbeitet, der bewusst im Dunkeln bleibt, um das gegnerische Team aus dem Konzept zu bringen. Dies funktioniert so gut, dass Trainer anderer Premier-League-Teams berichten, dass sie Artetas Informationen nicht mehr ernst nehmen, weil sie gelernt haben, mit seinen Tricks umzugehen. Diese „Cloak of Secrecy“, wie es im Englischen heißt, wird von Arteta genutzt, um eine Art Belagerungsmentalität bei Arsenal zu erzeugen.
Arteta ist bekannt dafür, dass er ein Umfeld schafft, in dem alle an einem Strang ziehen - oder es zumindest geglaubt wird. Er isoliert sein Team durch getrennte Trainingszeiten, um sicherzustellen, dass sie nicht mit den anderen Mannschaften des Klubs, wie der Frauenmannschaft, in Kontakt kommen. Dieses besitzergreifende Verhalten soll das Team vor äußeren Einflüssen schützen.
Die Ungewissheit um die Fitness der Spieler scheint ein wichtiger Bestandteil von Artetas Strategie zu sein. Spieler wie Martin Ödegaard, Gabriel Jesus und Ben White hatten alle schon einmal ähnliche Erfahrungen, und in dieser Saison haben sich die Verletzungsprobleme angesammelt. Dieses Geheimniskrämertum erhöht die Spannung und entzieht den Gegnern wichtige Informationen, während es gleichzeitig den Druck auf die Spieler erhöht, ständig bereit zu sein.
Für das kommende Spiel gegen Liverpool wird das Rätselraten um die Aufstellung von Arteta besonders spannend sein. Ohne den gesperrten William Saliba, den kürzlich wieder fit gemeldeten Oleksandr Zinchenko und das weitere Verletzungsrisiko durch Saka, stehen zahlreiche Fragen im Raum. Wie wird sich Arsenal aufstellen? Wird Arteta improvisieren, indem er Spieler wie Thomas Partey oder Ben White in unerwarteten Positionen einsetzt?
Die Mangelerscheinung eines überzeugenden Stürmers, nachdem Arsenal im Sommer keinen neuen Angreifer verpflichtet hat, könnte sich als entscheidend erweisen. Solche Herausforderungen könnten sich auf den Titelkampf auswirken, und die Laune des Teams könnte sich schnell ändern, je nachdem, ob sie gegen Liverpool gewinnen oder verlieren. Arteta steht vor der Herausforderung, sein Team zum Sieg zu motivieren, da ein weiterer Verlust die Stimmung im Kader erheblich belasten könnte.
Für Arteta und Arsenal wird das kommende Wochenende entscheidend sein. Die Frage, ob dieses Jahr ihre große Chance auf den Titel sein wird, hängt stark von ihrem Auftritt gegen Liverpool ab. Egal, wie das Spiel ausgeht, das Spannungsfeld zwischen Geheimniskrämerei und strategischer Klarheit wird weiterhin in der Luft liegen. Mehr über die Strategien Artetas, auch die kritischen Stimmen der Gegner, sind in dem Artikel bei www.dailymail.co.uk nachzulesen.
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