Formel 1: Verändert das neue Reglement die Machtverhältnisse in Barcelona?

Formel-1-Teams bereiten sich auf neue Frontflügel-Regeln beim GP von Spanien vor. Bedeutung für Wettkampf und Technik.
Formel-1-Teams bereiten sich auf neue Frontflügel-Regeln beim GP von Spanien vor. Bedeutung für Wettkampf und Technik. (Symbolbild/DNAT)

Circuit de Barcelona-Catalunya, Spanien - Die Formel 1 steht vor einem entscheidenden Moment, insbesondere mit dem bevorstehenden Grand Prix von Spanien. Ab dem 1. Juni 2023 treten neue Regelungen in Kraft, die die Frontflügel der Fahrzeuge strenger kontrollieren. Diese Änderungen sollen dazu führen, dass Teams ihre Designs anpassen müssen, um die neuen Tests der Flexibilität zu bestehen. Laut einem Bericht von Laola1 hoffen die Titelanwärter auf eine größere Durchmischung an der Spitze, während McLaren, das in dieser Saison bereits sechs von acht Rennen gewonnen hat, als möglicher Profiteur gilt. Der Konstrukteur führt mit 172 Punkten Vorsprung auf Mercedes die Wertung an.

In Barcelona ist es jedoch ungewiss, wie sich die neuen Vorschriften auswirken werden. Sowohl WM-Führer Oscar Piastri als auch Lando Norris glauben nicht, dass sich viel verändern wird. Piastri zeigt sich dennoch zuversichtlich hinsichtlich der Teamleistungen. Norris blickt nach seinem Sieg in Monaco optimistisch auf das Rennwochenende. Die Hochgeschwindigkeitskurven der Strecke könnten jedoch McLarens Stärken entgegenstehen. Die Strecke, die als High-Downforce-Strecke gilt, hat ein Überholpotenzial, das durch die neue Schikane, die 2023 entfernt wurde, verbessert werden sollte.

Neues Reglement und dessen Auswirkungen

Die schärferen Frontflügel-Tests zielen darauf ab, die zulässige Verformung der Flügel unter Last zu reduzieren, um aerodynamische Tricks zu verhindern. Laut Formel1.de wurde die maximale Durchbiegung von 15 mm auf 10 mm gesenkt. Diese Maßnahme kommt nicht von ungefähr; Diskussionen über Aeroelastizität gibt es seit den 1990er-Jahren. McLaren wurde bereits im Vorfeld verdächtigt, einen illegalen Wettbewerbsvorteil durch ihre Frontflügel zu haben, was die Spannung für das Rennen in Barcelona erhöhen könnte.

Dies betrifft nicht nur McLaren, sondern auch andere Teams wie Red Bull, die kritische Stimmen zum Thema Flexibilität äußern. Red Bull unterstellt McLaren auffällige Flügelverformungen, während gleichzeitig die FIA mit hochauflösenden Onboard-Kameras neue Testmethoden einführt. Dieses Vorgehen folgt dem Aufkommen von Aufnahmen eines sich verformenden McLaren-Heckflügels, der als „Mini-DRS“ interpretiert wurde.

Die Tradition des Circuit de Barcelona-Catalunya

Der Circuit de Barcelona-Catalunya ist eine traditionsreiche Rennstrecke, die 1989 ihren Grundstein legte und seit 1991 Formel-1-Rennen ausrichtet. Die Strecke hat eine Länge von 4,675 km und umfasst 70 Runden. Die letzten drei Ausgaben des Grand Prix wurden alle von Max Verstappen gewonnen. Fernando Alonso setzt sich für den Erhalt der Strecke in Barcelona ein, die allerdings bis 2026 vertraglich gesichert ist, da Madrid ab dem nächsten Jahr den GP von Spanien ausrichten wird. Carlos Sainz, der ebenfalls aus Spanien stammt, tritt als Werbeträger für den neuen Kurs in Madrid auf.

Die Rennen in Barcelona bieten eine Mischung aus Hochgeschwindigkeits- und langsamen Kurven und waren im Laufe der Jahre Zeugen bedeutender Entwicklungen in der Formel 1. Eine der wichtigsten Änderungen in der jüngeren Vergangenheit war die Entfernung der Schikane im dritten Sektor, die Fahrern bessere Überholmöglichkeiten bieten soll. Dies könnte in Kombination mit den neuen Regelungen zur Flexibilität der Frontflügel für einige Überraschungen sorgen.

Details
Ort Circuit de Barcelona-Catalunya, Spanien
Quellen