Im Bezirk Eisenstadt-Umgebung haben die jüngsten Unwetter anschaulich demonstriert, wie wichtig effektive Hochwasserschutzmaßnahmen sind. Trotz intensiver Niederschläge und steigender Pegelstände konnten dank bereits bestehender Rückhaltebecken schwerere Schäden weitgehend verhindert werden. Diese Becken sind in vielen Gemeinden an der Leitha installiert und haben sich als wertvoll erwiesen, um die Wassermengen zu kontrollieren.
„Die Situation war angespannt, doch unser Hochwasserschutz hat gegriffen,“ so erklärte ein Sprecher der Landessicherheitszentrale (LSZ). Am 25. September warnte die LSZ die Anwohner entlang der Leitha vor möglichen Überschwemmungen. In kürzester Zeit verzeichneten die Feuerwehren im Nordburgenland über 640 Einsätze, um Keller auszupumpen und andere akute Gefahren zu beheben.
Situation vor Ort
In der Gemeinde Wimpassing, die direkt an der Leitha liegt, zeigte sich die glückliche Hand der Investitionen in den Hochwasserschutz. Bürgermeister Ernst Edelmann berichtete, dass das Nachklärbecken der Kläranlage mit Unterstützung der Feuerwehr ausgepumpt werden musste, da die natürliche Entwässerung durch den hohen Wasserstand blockiert war. „Sandsäcke wurden im Bereich des Leithahafens platziert, um die Sicherheit zu gewährleisten,“ so Edelmann weiter. Die Frage nach Nachrüstungsbedarf verneinte er, es sei denn, die Hochwasserereignisse würden weiter zunehmen.
In Hornstein hingegen waren die Neubauten der Rückhaltebecken ein Glücksfall. Bürgermeister Christoph Wolf stellte fest, dass die neuen Hochwasserschutzmaßnahmen einen Großteil der Regenmengen abfangen konnten. „Trotzdem gab es einige Kellerüberflutungen und Sturmschäden, die unsere Feuerwehr bewältigen musste. Die Schäden in öffentlichen Gebäuden werden momentan begutachtet,“ erläuterte Wolf. Die Investitionen in den Hornsteiner Hochwasserschutz belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro, mit weiteren Projekten in Planung.
Der Zivilschutzalarm war in Neufeld besonders ausgeprägt. Bürgermeister Michael Lampel berichtete, dass Verklausungen im Bereich der Brücken zu den größten Problemen führten. Besonders die Unterführung bei der Eisenbahn musste mit schwerem Gerät freigemacht werden, was zu kurzfristigen Sperrungen im Schienenverkehr führte. „Hier wäre eine Brücke ohne Mittelsteher der optimale Lösung,“ befand Lampel. Auch in dieser Gemeinde hat sich der Hochwasserschutz aus den letzten Jahren bezahlt gemacht.
Finanzielle Investitionen
Minister Norbert Totschnig kündigte nach den Hochwasserereignissen zusätzliche 80 Millionen Euro für den Hochwasserschutz im Burgenland an. Dies wird jedoch nur als erster Schritt in einer langfristigen Strategie betrachtet. Seit 2010 hat das Burgenland bereits rund 200 Millionen Euro in Hochwasserschutzmaßnahmen investiert. Es wird betont, dass zusätzliche Maßnahmen und Projekte nötig sind, um in Zukunft noch besser gewappnet zu sein.
In den kommenden Wochen und Monaten werden die Auswirkungen dieser jüngsten Wetterereignisse und die Notwendigkeit weiterer Investitionen eingehend analysiert. Die Kommunen erhoffen sich dadurch effektivere Schutzmaßnahmen, um die Sicherheit der Anwohner zu gewährleisten und der Natur entgegenzuwirken.
Für weitere Informationen zu diesem Thema können Leser den Bericht auf www.meinbezirk.at lesen.
Details zur Meldung