Bregenz 2025: Ödipus-Premiere im Schatten großer Subventionskürzungen!

Bregenz 2025: Ödipus-Premiere im Schatten großer Subventionskürzungen!

Bregenz, Österreich - Die Bregenzer Festspiele stehen vor einem spannenden Sommer 2025, der die erste Saison der neuen Intendantin Lilli Paasikivi einleitet. Paasikivi hat die Inszenierung von „Œdipe“ von George Enescu ausgewählt, die am 16. Juli 2025 Premiere feiert. Diese Oper, die auf den antiken Dramen von Sophokles basiert und 1936 in Paris uraufgeführt wurde, behandelt die tragische Geschichte des Ödipus, der seinem unvermeidlichen Schicksal nicht entkommen kann.

Unter der Regie von Andreas Kriegenburg, der für seine innovative Theaterinszenierung bekannt ist, wird die Aufführung jeder der vier Akte eine eigene Farbe oder Stimmung zugeordnet. Elemente wie Feuer, Wasser, Holz, Nebel und Erde werden zur faszinierenden Bühnenbildgestaltung eingesetzt. Kriegenburg hebt hervor, wie wichtig es ist, dass die Darsteller Verletzlichkeit und gefährliche Emotionen zeigen, während er auch die Verantwortung der gegenwärtigen Generationen für zukünftige betont.

Wichtige Details zur Inszenierung

Die musikalische Leitung liegt in den Händen des finnischen Dirigenten Hannu Lintu, der die Komposition als einzigartig beschreibt. Bei den Sängern ist der Bassbariton Paul Gay ganz begeistert von seiner Rolle als Ödipus: Er beschreibt sie als die Rolle seines Lebens, die mehrere Gesangsstile erfordere. Die Oper wird über einen Zeitraum von zwei Jahren auf dem Bodensee aufgeführt, was eine traditionell beeindruckende Kulisse für die Festspiele schafft.

  • Premiere von „Œdipe“: 16. Juli 2025
  • Weitere Produktionen bis zum 17. August: „La Cenerentola“, „Borrowed Light“, „Study for Life“ und „Emily – No Prisoner Be“
  • Erste Opernproduktion von Paasikivi auf der Seebühne wird Verdis „La Traviata“ 2026 sein

Auf der Suche nach dem künstlerischen Wandel hat die Vorgängerin von Paasikivi, Elisabeth Sobotka, in ihrer letzten Saison „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber ausgewählt. Die Regie übernimmt Philipp Stölzl, der plant, die Frauenfiguren in der Oper zu verändern und neue Sprechpassagen einzuführen.

Finanzielle Herausforderungen für die Festspiele

Trotz der großartigen künstlerischen Pläne stehen die Bregenzer Festspiele vor erheblichen finanziellen Herausforderungen. Eine Rückverlagerung der Subventionen um 30 Prozent hat bereits das Haushaltsbudget drastisch verringert, sodass die Festspiele 2,1 Millionen Euro weniger zur Verfügung haben. Diese Kürzungen wurden vom Festspielpräsidenten Hans-Peter Metzler als bestrafend für gutes Wirtschaften empfunden. Der Kaufkraftverlust beträgt zusätzlich 4,2 Millionen Euro pro Jahr, was die Situation weiter belastet.

Um dem entgegenzuwirken, wurde das Wiener Burgtheater vorerst nicht mehr engagiert und wichtige Investitionen wurden verschoben. Die Bregenzer Festspiele haben für die bevorstehende Saison 220.000 Karten aufgelegt, wobei bereits 80 Prozent der Tickets für „Der Freischütz“ ausverkauft sind. Diese Veränderungen und Herausforderungen zwingen die Festspiele, ihren strategischen Kurs neu zu überdenken.

Das Publikum darf sich dennoch auf ein spannendes Festspielprogramm freuen, das sowohl Tradition als auch neue Interpretationen umfasst.

Weitere Informationen zu den Bregenzer Festspielen finden Sie auf Kleine Zeitung, Dietrich Kultur und ORF Vorarlberg.

Details
OrtBregenz, Österreich
Quellen

Kommentare (0)