Blatter schlägt Alarm: Fussball gehört jetzt Saudi-Arabien!

Blatter schlägt Alarm: Fussball gehört jetzt Saudi-Arabien!

Saudi-Arabien, Saudi-Arabien - In einem aktuellen Interview hat Sepp Blatter, ehemaliger Präsident der FIFA, deutliche Kritik an der gegenwärtigen Führung des Fußballverbands unter Gianni Infantino geübt. Laut Blatter haben sowohl die FIFA als auch die Menschen im Fußball an Saudi-Arabien verloren. Er äußert sich besorgt über die engen Beziehungen der FIFA zu dem Staat, der die Fußball-Weltmeisterschaft 2034 ausrichten wird. Seine Bedenken umfassen die spektakuläre Teilnahme des saudi-arabischen Staatsfonds PIF, der an der Finanzierung der bevorstehenden Klub-Weltmeisterschaft in den USA beteiligt ist, sowie seine Investitionen in DAZN, das die Übertragungsrechte für die Veranstaltung für eine Milliarde US-Dollar erworben hat. Blatter bezeichnet die Entwicklung als „ungesund und frech“ und fordert eine stärkere Wahrung der Interessen der Spieler.

Die von Blatter angebrachten Kritikpunkte umfassen auch das Fehlen von Opposition innerhalb der FIFA, die er mit seiner Amtszeit vergleicht. Während seiner Zeit als Präsident von 1998 bis 2016 gab es noch Kongresse, in denen wichtige Themen diskutiert wurden. Heutzutage hingegen bemängelt er die elektronische Durchführung solcher Kongresse, bei denen kaum Raum für eine echte Diskussion besteht. Blatter macht zudem einen Seitenhieb an Infantino, der als verspätet zu einem Kongress in Paraguay erschien, und stellt die Frage, ob die Klub-WM tatsächlich dem Fußball zugutekommt, da seiner Meinung nach bereits ein Überangebot an Fußball vorliegt. Er fordert, dass die Gesundheit der Spieler geschätzt und geschützt wird.

Kritik an der Klub-Weltmeisterschaft und der FIFA

Blatters Kritik an der Klub-Weltmeisterschaft ist nicht neu. Sein Eindruck ist, dass diese Veranstaltung nicht dem Fußball zugutekommt. Mit seinen Aussagen im Interview mit RTL/ntv zeigt er sich enttäuscht über den Zustand des Fußballs, insbesondere vor dem Hintergrund der Veränderungen, die er in seiner eigenen Amtszeit maßgeblich mitgestaltet hat. Unter seiner Führung fanden entscheidende WM-Vergaben statt, darunter die umstrittenen Vergaben nach Russland und Katar im Jahr 2010. Nach dieser Doppelvergabe kündigte die FIFA allerdings an, von diesem Verfahren Abstand zu nehmen, was unter Infantino erneut infrage gestellt wurde. Die inzwischen wieder vollzogene Regelung zur Vergabe von WMs an mehrere Länder stellt ein weiteres Beispiel für die Unstetigkeit der FIFA-Politik dar.

Angesichts der bevorstehenden Klub-Weltmeisterschaft 2025 und der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2026 spielen wirtschaftliche Aspekte eine wesentliche Rolle. Eine Studie der FIFA und der WTO prognostiziert für die Klub-Weltmeisterschaft in den USA eine geschätzte Zuschauerzahl von 3,7 Millionen und einen möglichen Beitrag zum weltweiten Bruttoinlandsprodukt von 21,1 Milliarden US-Dollar. In den USA wird dabei ein bruttoerzeugender Wert von 17,1 Milliarden US-Dollar erwartet, was auch die Schaffung von etwa 105.000 Arbeitsplätzen in diesem Zeitraum einschließt. Diese Zahlen stammen aus umfassenden Analysen zur sozioökonomischen Wirkung solcher Großereignisse, wie die FIFA sowie die WTO in ihren Veröffentlichungen betonen.

Ausblick auf zukünftige Fußball-Events

Für die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2026 wird mit einer Zuschauerzahl von 6,5 Millionen in den gastgebenden Ländern gerechnet, was zu einem möglichen Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt von 40,9 Milliarden US-Dollar führt. Dies zeigt die immense wirtschaftliche Bedeutung solcher Turniere und verdeutlicht, warum große Investitionen seitens der FIFA und ihrer Partner nötig sind, auch wenn es Stimmen gibt, die die Art und Weise, wie diese Investitionen zustande kommen, in Frage stellen. Blatter ist sich in seinem Urteil über die Entwicklung des Fußballs und die Einflüsse von außen, besonders der saudi-arabischen Interventionspolitik, sicher, dass sich die Spielkultur und die Gesundheit der Spieler in einem kritischen Zustand befinden.

Die Stimmen von Blatter treffen auf ein offenes Ohr bei vielen, die sich um die Zukunft des Fußballs sorgen. Während sich große Diskussionen um die Finanzierungsströme und die Kommercialisierung des Sports entspannen, bleibt die Frage im Raum, wie der Fußball in der globalen Arena authentisch und attraktiv bleiben kann. Die nächsten Schritte der FIFA werden entscheidend sein, um sowohl sportliche Integrität als auch wirtschaftlichen Erfolg zu gewährleisten.

Details
OrtSaudi-Arabien, Saudi-Arabien
Quellen

Kommentare (0)