Alarmierend: 18 Flüsse in Österreich leiden unter massivem Wasserverlust!
Alarmierend: 18 Flüsse in Österreich leiden unter massivem Wasserverlust!
Österreich - Die Umweltorganisation Greenpeace warnt vor alarmierenden Entwicklungen hinsichtlich der Wasserressourcen in Österreich. In einer umfassenden Analyse wurden über 78.000 Messwerte von 18 österreichischen Flüssen in den Sommermonaten Juli bis September untersucht. Die Ergebnisse zeigen einen signifikanten Rückgang des Wasserflusses in den meisten dieser Flüsse. Insgesamt sind in 15 von 18 Flüssen die Wasserstände seit 1977 gesunken, was die besorgniserregende Situation verdeutlicht, die nicht nur auf einen veränderten Niederschlag, sondern auch auf eine steigende Verdunstung zurückzuführen ist, die in den letzten 40 Jahren um 17 Prozent zugenommen hat.
Besonders dramatisch ist der Rückgang in einigen Flüssen. In der Pinka beispielsweise sind die durchschnittlichen Tiefstwerte um knapp 60 Prozent gesunken, während die Strem im gleichen Zeitraum einen Wasserverlust von durchschnittlich 41 Prozent aufweist. Auch der Lech in Vorarlberg verzeichnet mit 16 Prozent weniger Wasser und der Rhein mit 12 Prozent eine besorgniserregende Lage. Die Donau hat innerhalb der betrachteten Periode so viel Wasser verloren, wie die Mur insgesamt führt.
Ursachen und Auswirkungen
Die Ursachen für diesen Wasserverlust sind vielfältig, hängen jedoch stark mit der Klimakrise zusammen. Experten betonen, dass die Veränderungen der Abflüsse nicht nur mit dem Niederschlag, sondern auch mit der Verdunstung und den steigenden Temperaturen zusammenhängen. Die Temperatur in Österreich lag 2024 etwa 3,1 Grad über dem vorindustriellen Niveau, was die Wasservorkommen destabilisiert und zu häufigeren Extremwetterereignissen führt.
Diese Veränderungen betreffen nicht nur die Ökosysteme, sondern haben auch erhebliche Auswirkungen auf die Landwirtschaft, die Trinkwasserversorgung, die Schifffahrt und die Wasserkraft. Letztere stellt mit 61 Prozent der Bruttostromerzeugung die größte Energiequelle in Österreich dar. Greenpeace fordert daher von der österreichischen Regierung Maßnahmen wie ein transparentes Wasserentnahme-Register und eine robuste Wasserstrategie zur Renaturierung der Flüsse.
Notwendige Maßnahmen
Die EU hat bereits einen klaren Handlungsrahmen vorgegeben: Die EU-Renaturierungsverordnung verpflichtet die Mitgliedstaaten dazu, bis 2030 20 Prozent ihrer Ökosysteme in einen naturnahen Zustand zu bringen. Für den österreichischen Wassersektor sind diese Vorgaben von entscheidender Bedeutung. Das Klimaministerium plant, die Verordnung für Wasserentnahmen bis 2026 bekannt zu geben, und eine Studie zur Wasserwirtschaft wird in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern erstellt, um die Auswirkungen der Klimakrise umfassend zu dokumentieren.
Um die Herausforderungen durch Wasserknappheit und Überschwemmungen zu meistern, ist ein integriertes Wasserressourcen-Management (IWRM) von entscheidender Bedeutung. Dieses zielt darauf ab, Wasserressourcen und Böden effektiv zu bewirtschaften und die Ansprüche aller Interessengruppen zu berücksichtigen, ohne die Umwelt zu übernutzen. Nature-based Solutions gewinnen an Bedeutung, um den Wasserhaushalt nachhaltig zu verbessern und die Resilienz gegenüber Extremwetterereignissen zu fördern.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die aktuellen Entwicklungen in Österreich einen dringenden Handlungsbedarf zeigen. Ohne geeignete Maßnahmen könnte die Situation der Wasserressourcen in den kommenden Jahren weiter kritisch bleiben. Die Analyse von Greenpeace verdeutlicht einmal mehr, wie wichtig nachhaltige Lösungen sind, um die Wasserverfügbarkeit für zukünftige Generationen zu sichern und den Auswirkungen des Klimawandels proaktiv entgegenzuwirken.
Für weitere Informationen zu den Ergebnissen von Greenpeace lesen Sie hier: Kleine Zeitung, ORF sowie GIZ.
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