Das Ulmer Münster, seit über 130 Jahren mit dem Titel als höchster Kirchturm der Welt gepriesen, steht vor einem dramatischen Höhenduell mit der Sagrada Família in Barcelona. Wie Deutschlandfunk Kultur berichtete, wird die spanische Basilika voraussichtlich im kommenden Sommer mit einem begehbaren Glaskreuz ihre Höhe um gut zehn Meter erhöhen und damit den derzeit 162 Meter hohen Turm in Ulm überragen. Hintergrund ist der bevorstehende 100. Todestag des berühmten Architekten Antoni Gaudí im Jahr 2026, zu dem das Projekt abgeschlossen sein soll.
Die Kosten des Glasanbaus liegen im unteren zweistelligen Millionenbereich, und ungewöhnlicherweise wird die Glaskonstruktion von einer Firma aus Gundelfingen an der Donau, nur 36 Kilometer Luftlinie von Ulm entfernt, hergestellt. Jürgen Wax, der Geschäftsführer der Josef Gartner GmbH, die bereits für beeindruckende Bauwerke wie die Elbphilharmonie verantwortlich war, zeigt sich gelassen: "Wir nehmen das mit einem gewissen Augenzwinkern und Humor", wie Stuttgarter Nachrichten berichteten.
Ein spektakuläres Projekt
Das Glaskreuz, das zur Sagrada Família hinzugefügt wird, stellt eine technische Herausforderung dar: Es wird hohl sein und eine Wendeltreppe enthalten, eine Konstruktion, die zuvor noch nie gebaut wurde. Die Montage in Höhe von rund 150 Metern wird voraussichtlich von Juni bis August 2025 dauern. Nach Fertigstellung wird erwartet, dass die Sagrada Família mit ihrem neuen Glaskreuz offiziell das Ulmer Münster überragt, was einen markanten Wechsel in der Geschichte der höchsten Kirchtürme darstellen wird.
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