In Sachsen endete nach drei erfolgreichen Jahren das Pilotprojekt „Wertschätzung und Konfliktleichtigkeit in den DRK-Kitas“, das in enger Zusammenarbeit zwischen der AOK PLUS, der Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen, sowie dem Deutschen Roten Kreuz umgesetzt wurde. Dieses Projekt hatte das klare Ziel, die seelische Gesundheit von Kindern, Erziehern und Eltern zu fördern. Durch wertschätzende Kommunikation in Kindergärten wollte man erreichen, dass die Beziehungen in Kita-Umgebungen friedlicher und empathischer gestaltet werden. Denn echte und einfühlsame Kontakte sind die Grundlage dafür, dass solche Verbindungen nachhaltig bestehen können.
Die Initiative war eine direkte Antwort auf die steigenden seelischen Belastungen von Kindern, die vor allem als Folge der Corona-Pandemie zu beobachten waren. Eine alarmierende Felddiagnose enthüllte, dass auch Erzieherinnen und Erzieher häufig mit Symptomen von Stress und psychischen Beeinträchtigungen kämpfen müssen, was sich negativ auf ihre Gesundheit auswirkt. Im Projekt nahmen insgesamt 159 Pädagogen an 500 Schulungstagen teil und erarbeiteten Strategien zur Verbesserung ihrer Resilienz und Gesundheit.
Das Erziehen neu gedacht
Ein zentrales Anliegen des Projekts war darüber hinaus, die sprachliche Entwicklung der Kinder gezielt zu fördern. Aktuelle Studien, wie der IQB-Bildungstrend und die Pisa-Studie, zeigen, dass ein Drittel aller Grundschüler in Deutschland deutliche Schwierigkeiten im Bereich Sprache aufweist. Das Pilotprojekt hatte daher auch den Ansatz, die Bindung zwischen Erziehern und Kindern zu verbessern, um eine erfolgreiche sprachliche Entwicklung zu ermöglichen. Einfühlsame Interaktion und das Bereitstellen von sprachlichen Vorbildern durch Bezugspersonen sind hierbei essenziell.
Silke Hensel, Fachberaterin für die Kindertagesstätten im DRK Landesverband, hebt hervor, dass das Projekt nicht nur die Resilienz der pädagogischen Fachkräfte gestärkt hat, sondern auch Kindern und Eltern Wege aufgezeigt hat, wie sie Konflikte konstruktiv angehen können. „Es gibt keine Notwendigkeit, dass Konflikte zu Stress oder Gesundheitsschäden führen“, so Hensel. Sie erklärte, dass im Umgang mit Wünschen und Bedürfnissen von Kindern oft eine große Unsicherheit besteht, die man durch gezielte Schulungen abbauen konnte.
Die positiven Rückmeldungen zur Methode der gewaltfreien Kommunikation bestätigen, dass diese Schulungen einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung des sozialen Miteinanders und der individuellen Entwicklung von Kindern leisten.
Ein Ausblick auf die Zukunft
Mit dem Abschluss des Pilotprojekts wird die Zusammenarbeit zwischen AOK PLUS und dem DRK Sachsen fortgesetzt. Beide Organisationen haben sich verpflichtet, in den kommenden Jahren neue Gesundheitsförderungsprojekte zu entwickeln. Ein wesentlicher Aspekt der Nachhaltigkeit des Projekts ist die Ausbildung neuer Trainer in Sachsen und Thüringen. Somit können nun auch andere Kitas in der Region von den erfolgreichen Konzepten profitieren und ihre Fähigkeiten im Umgang mit Konflikten ausbauen.
Für Interessierte gibt es umfangreiche Informationen zum Projekt und zu weiteren Gesundheitsinitiativen. Ansprechpartner für Anfragen ist Dr. Kai Kranich vom DRK Landesverband Sachsen, erreichbar unter der E-Mail-Adresse k.kranich(at)drksachsen(dot)de.
Insgesamt zeigt das Projekt, wie wichtig es ist, sich den Herausforderungen in der frühkindlichen Erziehung proaktiv zu stellen. Der innovative Ansatz, der Bildungsbereich mit der seelischen Gesundheit zu verknüpfen, könnte als Modell für ähnliche Initiativen in anderen Regionen dienen. Dies verdeutlicht, dass die Förderung einer wertschätzenden und konfliktbewussten Erziehung nicht nur notwendig ist, sondern auch positive Auswirkungen auf das soziale Miteinander und die persönliche Entwicklung von Kindern hat.
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